Schiller für Kinder, CD
- Autor*in
- Härtling, Peter
- ISBN
- 978-3-89940-484-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- Der Hörverlag
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Teaser
Mit Schiller assoziiert man sehr oft den Begriff der Ballade. Auf dieser CD werden deshalb auch vier der bekanntesten nicht nur vorgestellt, sondern vom Sprecher auch erklärt und kommentiert. Es sind: Die Bürgschaft, Der Ring des Polykrates, Der Taucher und Der Handschuh. Zu finden ist auch das Lied von der Glocke als Auszug, sowie neun eher unbekannte und z.T. recht witzige Gedichte, u.a. Schillers allererstes, das er mit 10 Jahren schrieb.
Beurteilungstext
In seiner Einführung wendet sich Peter Härtling an Kinder, deren Eltern und Großeltern und berichtet sehr anschaulich, wie zu seiner - des Herausgebers - Zeit der große Klassiker Schiller Kindern und Jugendlichen vermittelt wurde. Er spricht davon, dass Schiller ein ernster Mensch war und davon, dass er aber auch einige witzige Gedichte geschrieben hat, die deshalb bewusst in diese Auswahl aufgenommen wurden. Übrigens ist der Untertitel der vorliegenden CD, "und mich - mich ruft das Flügeltier", ein Zitat aus solch einem witzigen Gedicht. Härtling erklärt auch, was man unter Balladen versteht, dass sie gemeinhin als schwierig gelten und dass er deshalb manche Stellen und Wörter erklären würde. Das tut er denn auch auf eine sehr schöne, anschauliche und keineswegs schulmeisterliche Art. So erfahren die kindlichen Zuhörer etwas von den antiken Göttern anlässlich der Ballade vom "Ring des Polykrates" und worum es sich bei Skylla und Charybdis und den Erynnien in der Ballade vom "Taucher" handelt. Außerdem hebt er hervor, dass das Thema fast jeder Ballade die Mutprobe ist, ein Thema, für das Kinder sich nach wie vor interessieren. Begrüßenswert ist, dass Härtling auch Schillers humorvolle Seite zeigt, indem er einige, vermutlich ziemlich unbekannte und witzige Gedichte in seine Auswahl aufgenommen hat. Anrührend ist auch das allererste Gedicht, das der Dichter mit zehn Jahren anlässlich des Neujahrsfestes 1769 seinen Eltern widmete.
Sowohl in der Auswahl als auch in den Erläuterungen spürt man Peter Härtlings Engagement, Kindern die Klassik näher zu bringen. Das zeigt sich auch in seinem Vortrag. So verzichtet er auf jedwedes Pathos, und dass er sich nicht um eine sogenannte Bühnensprache bemüht, macht seine Lesung umso sympathischer. Es ist ein Vorlesen, ja fast ein Erzählen und somit kein Deklamieren oder Rezitieren. Besser kann man wohl Schiller nicht vermitteln.
Ob aber die Empfehlung des Verlags, die CD sei für Kinder ab sechs Jahren gedacht, realistisch ist, erscheint fraglich. Die Begeisterung von Grundschulkindern für Balladen dürfte nicht allzu groß sein.