Djadi, Flüchtlingsjunge

Autor*in
Härtling, Peter
ISBN
978-3-407-82164-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
115
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die Erlebnisse von Djadi erzählen eine Geschichte mit besonderer Aktualität. Der Junge verliert durch die Flucht aus seiner Heimat alles. In Deutschland angekommen, endet die Suche nach Sicherheit und er wird mit einer Welt konfrontiert, die ihn vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Wird er es schaffen, sie zu bewältigen und sein neues Leben zu meistern?

Beurteilungstext

Djadi, der mit vollem Namen Djadi al Aitani heißt, ist elf Jahre alt und befindet sich nach seiner Flucht aus Syrien bei der Jugendhilfe in Frankfurt. Dort arbeitet ein Sozialarbeiter namens Jan, der den Jungen in seine Obhut nimmt. Da Djadi ein sogenannter UmF, ein Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling, ist und seine Eltern und Geschwister während der Flucht aus Homs in Syrien verlor, sieht sich Jan in der Pflicht ihm zu helfen.

Jan wohnt mit seiner Frau Dorothea in einer eher untypischen Wohngemeinschaft mit vier weiteren Mitbewohnern unterschiedlichen Alters zusammen. Im Laufe der Zeit lebt sich Djadi in der WG ein und entwickelt eine enge freundschaftliche Bindung zu dem pensionierten Lehrer Wladimir, der von allen nur Wladi genannt wird.
Trotz all der schlimmen Erlebnisse findet der traumatisierte Junge in den WG-Bewohnern eine zweite Familie, die für ihn nicht zuletzt vor den Behörden einsteht. Er lernt das Leben in Deutschland kennen und fährt dabei mit Jan und Dorothea in den Urlaub an die Nordsee. Neben den positiven Dingen erwarten den Jungen allerdings auch einige Herausforderungen, wie das Lernen der deutschen Sprache, Behördengänge und der Schulalltag.

Das Buch ist passend auf die derzeitige Situation in vielen deutschen Schulen zugeschnitten. Schülerinnen und Schüler mit ähnlichen Leidenswegen, wie der des Protagonisten dieses Buches, werden sich mit dem Inhalt identifizieren können. Gleichzeitig entwickeln die Kinder, die derartige Fluchterfahrungen nicht machen mussten, ein besseres Verständnis für die Situation der Flüchtlingskinder und deren Familien.

Der intendierte Integrationsgedanke des Textes ist positiv hervorzuheben, jedoch scheint es für Kinder, die erst kürzlich begonnen haben die deutsche Sprache zu lernen, sprachlich sehr anspruchsvoll zu sein den über 100 Seiten langen Text zu lesen und zu verstehen. Zudem sind zwischen den einzelnen Kapiteln teilweise inhaltliche Sprünge festzustellen, die junge Leser irritieren könnten. Außerdem wirkt das Buch zum Ende hin gehastet, sodass eine wesentliche emotionale Situation im Buch kaum Gefühle beim Leser auslöst, da sie nebst der Kürze fast schon nüchtern geschildert wird und somit der eigentlichen Betroffenheit des Protagonisten nicht gerecht werden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.03.2017

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