Running man
- Autor*in
- Bauer, Michael Gerard
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 269
- Verlag
- Nagel & Kimche
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 14-jährige Joseph ist ein introvertierter Junge. Er erzählt niemanden von seinen Albträumen, in denen er von dem "Running man" verfolgt wird. Die Begegnung mit seinem Nachbarn Tom, der noch viel verschlossener ist als er und selbst von traumatischen Erfahrungen gequält wird, verändert Joseph nachhaltig. Durch das gegenseitige Vertrauen, das sich ganz allmählich zwischen ihnen entwickelt, dringt Licht in das Dunkel der Ängste und Traumata, unter denen beide leiden.
Beurteilungstext
"Running man" ist der Debüt-Roman des australischen Schriftstellers Michael Gerard Bauer. Vom Children´s Book Council wurde er bereits als Book of the Year ausgezeichnet. Mit viel psychologischem Gespür beschreibt Bauer, wie zwischen dem Teenager und dem erwachsenen Mann ganz langsam ein tiefes Verständnis und eine ehrliche Zuneigung entstehen. Es gelingt ihm, den schwierigen Prozess der Annäherung, den ständigen Wechsel zwischen Sich-Öffnen und Sich-Verschließen, außergewöhnlich einfühlsam, realistisch und mitreißend zu beschreibend. Hilfsmittel ist hierbei vor allem die metaphorische Sprache. Zentrales Motiv für die Entwicklung und die emotionalen Zustände seiner Figuren ist die Metamorphose der Seidenraupe. "Manchmal fühle ich mich wie eine Motte ... die soeben aus ihrem Kokon geschlüpft ist ... nur das ich nicht weiß, in was ich mich verwandelt habe" (S. 245). In den Dialogen zwischen Joseph und Tom werden viele Fragen aufgeworfen, die auch den jungen Leser bewegen mögen, Fragen nach der Existenz eines Gottes, nach dem Glauben an Wunder, nach der eigenen Identität und dem Sinn des Lebens. Schließlich ist der Roman auch ein überzeugendes Plädoyer gegen Vorurteile und fordert dazu auf, hinter die Fassade eines Menschen zu sehen. Hierbei ist Bauer keineswegs moralisierend. Er erreicht die Betroffenheit des Lesers allein durch seine Erzählkraft. Bauers Protagonist ist kein klassischer Held. Joseph ist ein scheuer und ängstlicher Junge. Seine Kraft verbirgt sich in seiner Sanftmut und Geduld. Durch sie gelingt es ihm, Tom aus seiner inneren Isolation zu befreien. Auszugsweise lässt sich der Roman sicherlich auch im Unterricht lesen.