Rufus die farbige Fledermaus

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-01184-5
Übersetzer*in
Cramer-Klett, Anna
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
28
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Rufus, die Fledermaus, im Dunkel der Nacht zum ersten Mal leuchtende Farben sieht - auf der Leinwand eines Freilichtkinos - ist er dermaßen fasziniert, dass er nun auch am Tag umherflattert. Doch bald möchte er ebenso bunt sein wie die Tiere und Pflanzen, die er bewundert.

Beurteilungstext

Rufus ist neugierig, wieso sieht die Welt im Licht so anders aus, als alles, was er bislang kannte? Die Sonne lässt die Farben leuchten und plötzlich wird ihm bewusst, wie düster und unscheinbar er selber ist. Rufus ist unzufrieden, aber auch aufmerksam. Als er einen Farbkasten entdeckt, hat er eine im wahrsten Sinne glänzende Idee. Rufus ist geschickt, es gelingt ihm sich so bunt anzumalen, als wäre er ein großer Schmetterling. Rufus ist glücklich. Doch er kennt die Menschen nicht. Alles, was ihnen fremd ist, macht ihnen Angst. Wie gut, dass es einige wenige unter ihnen gibt, die unvoreingenommen sind und einfach nur helfen wollen.
Intensiv leuchtende klare Farben auf einem schwarzen, dunkelblauen oder reinweißen Untergrund. Wer außer Tomi Ungerer könnte auf die Idee kommen, eine farbige Fledermaus zu malen? Noch dazu eine, auf deren Gesicht alle Gefühle - fröhlich, neugierig, unglücklich, erschöpft und wieder munter - abzulesen sind. Rufus ist anders als seine Artgenossen, das ist gar nicht seine Absicht, doch er wird von denjenigen Menschen, die erst handeln, ehe sie nachdenken, in seinem Anderssein wie eine Bedrohung empfunden.
Tomi Ungerer hat neben seinen “Büchern für Erwachsene” (bösen Gesellschaftssatiren) mit seinen Bilderbüchern wunderbare Parabeln für Kinder gemalt und geschrieben, die sich im Fortgang der Handlung selber erklären. Diese sind sehr anspruchsvoll, sowohl was die Bilder als auch den nur scheinbar schlichten Text betrifft, und vor allem zeitlos. Das Buch ‘Rufus die farbige Fledermaus’ ist 1961 in Amerika erschienen, wo man noch immer schnell nach der Waffe greift, wenn einem etwas bedrohlich vorkommt. Doch es endet tröstlich - mit einer ungewöhnlichen Freundschaft, die beweist, wie verschiedene Begabungen sich ergänzen können. ‘Die drei Räuber’, zwei Jahre danach veröffentlicht, als eines der ersten Ungerer Bilderbücher auch in deutscher Sprache, erzählt in Wort und Bild eine ganz ähnliche Geschichte. Wie schön, dass der Diogenes Verlag die Fledermaus Rufus nach1980 wieder neu aufgelegt und somit einer weiteren Kindergeneration zugänglich gemacht hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.07.2016

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