Non Stop

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-02163-9
Übersetzer*in
Torberg, Peter
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Die Welt ist verloren, doch mittendrin existiert noch ein Funke Vertrauen, Freundschaft und Menschlichkeit.

Beurteilungstext

„Non Stop“, so der vielsagende Titel eines Bilderbuches des Schriftstellers, Kinderbuchautors, Zeichners, Malers und Illustrators Tomi Ungerer, den die FAZ mit dem Titel „Jahrhundertillustrator“ gewürdigt hat. Ungerer starb im Februar 2019, „Non Stop“, sein letztes Buch, erschien im Mai darauf als eine Art Vermächtnis.
Die Erde ist kaputt, verwüstet und unbewohnbar. Die Menschen sind auf den Mond geflohen, Tiere und Pflanzen sind nicht mehr existent. Nur Vasco, ein Mann mit Schiebermütze und einem für die Betrachter*innen unkenntlichen Gesicht, ist übrig geblieben. Er streift durch die leeren Straßen, geführt von seinem Schatten, der sich als eine Art Schutzengel erweist und ihn vor einstürzenden Häusern und Mauern rettet und ihm durch Stürme, Erdbeben und andere Katastrophen den Weg weist. Dabei trifft Vasco auf eine einsame Kreatur, die ihm den kleinen Poco anvertraut. „Vasco drückte das wimmernde Wesen an sein Herz. Endlich hatte er jemanden, um den er sich kümmern konnte.“
Um ihn herum herrschen Gefahren und der unaufhaltsame Untergang. Die Welt löst sich auf. Den kurzen, drastischen Textpassagen auf jeweils einer Seite des Buches stehen düstere, minimalistische, graphisch strenge Zeichnungen auf der anderen gegenüber. Astlose Bäume eines Waldes, durch den die beiden irren, gleichen grauen Betonsäulen, die bereits im nächsten Augenblick auseinander brechen. Häuser schmelzen zu pinkfarbenen Klumpen aus Gelatine, die wie Fetzen über schwarzen Gerüstkonstruktionen hängen. Um seine eigene Unsicherheit und Angst zu bändigen, konzentriert sich Vasco darauf, den kleinen, hilflosen Poco zu beschützen. Und da ist außerdem der Schatten, der Vasco und Baby Poco führt und sie immer wieder bewahrt: „GERADE NOCH RECHTZEITIG!“ wie ein sich immer wiederholendes Leitmotiv dieser düsteren Geschichte lautet. Es besteht wenig Hoffnung, der Mond leuchtet nur noch fad und grau, auch er ist bereits von den Menschen verseucht. Da braucht es nach Tomi Ungerer ein unvorhergesehenes, zauberhaftes und süßes Ende. Vasco schafft es, Poco zu retten und mit ihm ein friedliches Leben zu führen.
„Non Stop“ ist eine sehr düstere, wenig hoffnungsvolle Geschichte, mit ebensolchen Zeichnungen, die der Menschheit kaum achtsames Handeln und Verantwortung zutraut, bis auf wenige Ausnahmen. Ein Buch also für Kinder? Märchen, die sich ursprünglich an die Erwachsenen richteten, sind zumeist ebenso grausam, bis sich an deren Ende häufig ein versöhnliches Ende einstellt. Der Diogenes Verlag schreibt in seiner Ankündigung, dass es sich bei dem Bilderbuch von Tomi Ungerer um ein „bewegendes Meisterwerk“ für Erwachsene und Kinder handelt. In jedem Fall gibt es für große und kleine Leser*innen Anlass zum Nachdenken und für Gespräche.

Babette Danckwerts

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bd; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 14.08.2020

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