Rotkäppchen muss weinen

Autor*in
Hanika, Beate Teresa
ISBN
978-3-596-85336-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hinter der heilen Fassade verbirgt sich Missbrauch: Malvina wird in 2 Wochen 14 Jahre alt.

Beurteilungstext

Der Roman beginnt mit einem Prolog: Malvina, die Ich-Erzählerin, stellt sich den Lesern vor. In zwei Wochen wird sie 14 Jahre alt. Jeder Tag bis zu ihrem Geburtstag umfasst ein Kapitel, in dem Malvina von sich, von Ereignissen der Gegenwart, aber auch von Vergangenem berichtet. Schon bald spürt der Leser, dass es da etwas Fruchtbares gibt, das unsagbar ist, das Malvina wie in einen Panzer einzwängt. Da geht es um mehr als die "normalen" Schwierigkeiten mit dem Erwachsenwerden.
Malvina hat eine beste Freundin, Lizzy. Mit Lizzy fühlt sich Malvina stark. Bei ihr findet sie den Rückhalt, den sie in ihrer Familie vermisst. Der Vater, ein Lehrer, ist autoritär, die Mutter ständig leidend, der große Bruder kommt nur noch sporadisch nach Hause und die ältere Schwester findet sie nur noch ätzend. Mit Lizzy zieht sich Malvina in ihr Spielparadies zurück,in eine alte, abbruchreife Villa. Hier lernt sie auch Klatsche kennen, den Anführer einer Jungengruppe.
Malvinas Großmutter ist gestorben, und nun muss Malvina den Großvater versorgen, denn sie ist seine Lieblingsenkelin. Täglich radelt sie mit einem Korb, in dem sich Essen und Wein befinden, zum Großvater, wie ein Rotkäppchen, findet Klatsche. Aber Malvina will nicht alleine zum Großvater, will nicht von ihm geküsst werden, aber die Familie hört ihr gar nicht zu, hält sie nur für zickig.
Erst durch die Hilfe einer Nachbarin des Großvaters und vor allem durch Klatsche, findet Malvina den Mut, das zu benennen, was ihr vom Großvater schon lange angetan wird, Missbrauch. Stück für Stück holt Malvina das Verdrängte hervor und den Leser schaudert es.
Wie kann eine Familie so die Augen verschließen! Und die so liebevolle Großmutter hat offensichtlich nicht nur von diesem Missbrauch gewusst, sondern Malvina auch noch das Schweigen darüber abverlangt.

Die Autorin geht seht behutsam mit der Sprache um. Dennoch ist das kein Roman, den Jugendliche allein lesen sollten, über dieses Thema muss gesprochen werden. Dieser Roman eignet sich vorzüglich als Klassenlektüre, aber auch in der Familie sollte das Lesen begleitet werden.
Mit einer Art Epilog schließt der Roman, Malvina ist stark geworden, kein Rotkäppchen mehr, das weinen muss, sondern ein selbstbewusstes junges Mädchen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von TB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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