Erzähl mir von der Liebe
- Autor*in
- Hanika, Beate Teresa
- ISBN
- 978-3-8414-2101-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 159
- Verlag
- FISCHER
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Leni ist Model, aber den ganz großen Durchbruch hat sie nicht geschafft. Statt auf den Covern von Glamourmagazinen abgebildet zu werden, teilt sie sich mit ihren zwei Kolleginnen Hannah und Kennedy eine Wohnung in Berlin. Mit Auftritten auf mehr oder weniger dekadenten Partys, zu denen sie von ihren Agenturen vermittelt werden, halten sie sich über Wasser. Auf einer dieser Partys begegnet Leni dem Osteuropäer Levy. Sie verlieben sich ineinander - aber vielleicht ist es auch nur ein Traum.
Beurteilungstext
Von einem Job als Model träumen viele Mädchen. Das hat automatisch etwas von bunten Heidi-Klum-Shows, von mehr Schein als Sein, von Oberflächlichkeit, Ruhm und schnellem Geld. Diese Vorurteile werden zwar nicht so sehr von Beate Teresa Hanikas Inhalten, wohl aber von ihrem Schreibstil und den verwendeten Bildern aufgelöst.
Sätze wie "Sie warf die Schnipsel ihrer Seele in die Luft wie trockenes Laub", oder "Die Nacht hängt noch schwer zwischen den Laken, und man will nicht auseinandergehen" erzeugen eine poetische Stimmung und kraftvolle Assoziationen, die im Gegensatz zu dem angestrebten, eindimensionalen Model-Dasein stehen. Ähnlich wie dieser Spagat zwischen Inhalt und Sprache nicht geschlossen werden kann, bleibt auch der Leser etwas ratlos zurück: Lenis früheres Leben auf dem Hof ihrer Eltern und ihre erste Beziehung mit dem umschwärmten Bauerssohn Marek sind für sie ebenso wenig denkbar wie eine fernere Zukunft als Model. Die Schere ihres Daseins scheint unschließbar.
Einzig das fast sprachlose männliche Model Levi, zu dem Leni sich hingezogen fühlt, scheint eine Alternative zu sein. Warum, obwohl man sich kaum unterhalten kann? Gerade weil, vermute ich. Levis Stummheit lässt sich mit verschiedenen Vergangenheiten und ebenso unterschiedlichen Zukunftsträumen ausfüllen. Hanika verweist diese Träume in einen Bereich, wo nur noch Gefühle - zum Beispiel Liebe - nicht aber länger die Sprache zählt.
Eine poetische Abrechnung eines hochaktuellen Berufsfeldes, weshalb dieses Buch für den Wolgastpreis denkbar ist.