Rotkäppchen muss weinen

Autor*in
Hanika, Beate Teresa
ISBN
978-3-596-85336-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
223
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Malvina wird von ihrem Großvater missbraucht. Keiner glaubt ihr und ihre Selbstzweifel wachsen ins unendliche. Als sie Klatsche kennen lernt wandelt sich das Blatt für sie und aus Selbstzweifel wird Mut.

Beurteilungstext

Ein aufreibendes und emotionales Buch. Frau Hanika nimmt sich des schwierigen Themas des Missbrauchs an. Sie berichtet aber nicht über irgendeinen Missbrauch, der schon schlimm genug wäre, nein, sie schreibt über den Missbrauch in der eigenen Familie. Statistisch gesehen der wahrscheinlichste und ebenso unaufgeklärteste Missbrauch. Wer möchte so etwas auch schon in seiner eigenen Familie erleben? Darüber redet man nicht. Das Erkennen und Benennen solch einer Schandtat würde die ganze Familie auseinander reißen. Da wird der Schutzort Familie zur Falle. Frau Hanika findet die richtige Sprache für solch ein sensibles Thema. Sie zeichnet den normalen Lebensalltag eines missbrauchten Mädchens auf, mit allen Höhen und Tiefen. Malvina weiß, dass sie nicht die Schuldige ist. Durch moralische Erpressung redet sie sich ein, ihrem Großvater verpflichtet zu sein. In ihrer eigenen Familie findet sie keinen Rückhalt. Alle denken sie ist so seltsam, weil sie in die Pubertät kommt. Und sicherlich ist das einer der Gründe, weshalb das bisherige "Spiel" ihres Großvaters nicht mehr funktioniert. Eine wirkliche Veränderung tritt in dem Moment ein, indem Malvina Hilfe von außen bekommt und sich verliebt. Eine Nachbarin des Großvaters und Klatsche bringen den Stein ins Rollen. Malvinas Seelenqualen sind nachvollziehbar formuliert. Die Leserin, der Leser kann sich mit ihr identifizieren. Während des Lesens ist man fassungsvoll über die Ignoranz der eigenen Eltern und Geschwister. Trotzdem schafft Frau Hanika es, dass man zwischendurch schmunzeln oder sogar laut lachen kann. Durch diesen Aufbau zwischen Spannung und Entspannung bietet sie dem Leser die Möglichkeit, das Gelesene zu verdauen und zwischendurch durchzuatmen. Ein gutes Buch, um betroffene Mädchen, und vielleicht auch Jungen, Mut zu machen sich zu offenbaren und Nichtbetroffene für dieses schwierige Thema zu sensibilisieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ISCHE.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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