Rotkäppchen muss weinen

Autor*in
Hanika, Beate Teresa
ISBN
978-3-596-85336-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14- jährige Malvina erfährt in ihrer Familien physiche und psychische Gewalt. Alle Familienmitglieder sehen darüber hinweg und auch das Mädchen schweigt. Bis sie Freundschaft und erste Liebe so stark machen, dass sie sich selbst wichtig nimmt.

Beurteilungstext

Seit die Großmutter an Krebs verstorben ist, besteht der Großvater auf regelmäßigen Besuchen seiner Enkeltochter, um getröstet zu werden. Die Eltern sehen weg oder appellieren an die “Herzensbildung” ihrer Tochter. Einen einsamen alten Mann darf man nicht wegstoßen, vor allem nicht, wenn man die erklärte Lieblingsenkelin ist. Die Schwester und der Bruder ignorieren die Hilferufe der 14- Jährigen, weil sie mit sich selbst beschäftigt sind oder nicht sein kann, was nicht sein darf. Von außerhalb muss Ermutigung kommen und aus ihr selbst die Stärke zum Widerstand.
Beate Teresa Hanika erzählt sehr einfühlsam die Geschichte der Not und der Selbstbefreiung eines Mädchens. Der Leser erfährt über die Figur der besten Freundin Lizzy, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen ist, über deren Mutter- Tochter- Beziehung, wie Offenheit einer Heranwachsenden einen festen Rahmen für ihre Entwicklung geben kann und über “Klatsche”, welche Kraft die Liebe einem Menschen durch die Stärkung des Selbstwertgefühls gibt. Auf der anderen Seite zeigt sie über die Figuren der verschiedenen Familienmitglieder, wie plakative Äußerungen helfen, die Augen zu verschließen und das Nicht- Eingreifen zu rechtfertigen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht aber Malvina. Indem er das Mädchen begleitet, erfasst der Leser nach und nach die große Not, in der sie sich seit Jahren befindet.
Der Autorin gelingt es, das schreckliche Geschehen für Außenstehende, auch junge Leser, fassbar darzustellen. Die Wahrheit erschließt sich über Malvinas Gefühle. Sie sind die einzige Wahrheit. Das mutige Mädchen wird gezwungen an sich zu zweifeln. Beim Lesen versteht man allmählich ihr barsches Auftreten als Schutzreaktion. Alle ihre Reaktionen sind für eine Heranwachsende nicht ungewöhnlich und doch sind sie Hilferufe. Und so liest man eine poetische Geschichte der Selbstfindung und einen Aufruf, auf seine Mitmenschen genauer zu achten. Und das zeichnet die Erzählung aus.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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