Roter Zorn

Autor*in
Blobel, Brigitte
ISBN
978-3-570-12954-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
239
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie schon der Titel ausdrückt, handelt es sich um Episoden aus dem Leben des Mädchens Mara Döhler, das die 9. Klasse besucht, schon sitzengeblieben war, und das seinen eigenen sozialen Abstieg nicht anders verkraften kann, als sich aggressiv in Szene zu setzen, wobei schlimme Folgen entstehen. Ihren Zorn, wenn sie rot sieht, lässt sie nicht nur an Mitschülern, sondern auch an gesellschaftlichen Objekten aus, so dass sich Hoffnungslosigkeit einstellt.

Beurteilungstext

Die Schilderung der Lebensumstände des Mädchens Mara ist zwar differenziert, aber es reihen sich negative Begleitumstände aneinander, die einen erschauern lassen. Die familiäre Situation der Döhlers, Mitte der vierziger Lebensjahre, ist niederschmetternd. Die Eltern sind arbeitslos oder arbeitsunfähig, man trinkt, ist frustriert, der Vater, vormals Boxer, schlägt seine Frau, droht den Kindern, die Schwester Maras ist schon geflüchtet, wegen der Streitigkeiten wurde im Haus bereits die Polizei informiert, die Wohnung und die Wohngegend im Süden der Stadt Essen sind in einem katastrophalen Zustand, ringsum vermag man keine Hilfe zu erwarten, in der Hölle der Schule herrscht Bildungsnotstand, Gewalt ist an der Tagesordnung, Drogen, die Lehrer sind hilflos, Bildungsmisere, und so sind die Verhaltensweise der Schülerin Mara logische Folgen. So nehmen sich die bescheidenen Hilfsangebote der Lehrerin Schümann recht einsam aus; ihr gelingt es am Ende, das Schlimmste vorerst abzuwenden, und nach der Selbstanzeige durch Mara deutet sich ein Ausweg zumindest theoretisch an. Briefe vermitteln Schuldeingeständnisse und Reue. Die Geschichte ist flüssig erählt, recht derb der Realismus, mitunter auch trivial in einigen Passagen (Verhalten Hausverwalter; Polizei; Vater Döhler als vormaliger Ostdeutscher scheitert im Westen etc.), aber spannend und aufregend bis zum Ende.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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