Liebe wie die Hölle

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Gewalt

Teaser

Plötzlich taucht Till aus dem nichts wieder in Marcias Leben auf. Ausgerechnet Till, der vor vier Jahren ihr das Leben schon einmal zur Hölle gemacht hat. Till wurde damals immer zudringlicher, begrabschte sie und lockte sie schließlich in das Haus seiner Eltern. Er wollte unbedingt, dass Marcia ihn genauso liebte wie er sie. Doch seine Rechnung ging damals nicht ganz auf. Jetzt ist Till wieder hier und der ganze Spuk beginnt von vorne. Doch diesmal schafft es Marcia endgültig einen Schlussstrich zu ziehen und Till aus ihrem Leben für immer verschwinden zu lassen.

Beurteilungstext

Der Jugendroman Liebe wie die Höllerichtet sich in erster Linie an Mädchen im Teenageralter. Marcia ist 16 , nicht ganz schlank und eine leidenschaftliche Schwimmerin. In ihrer Schulklasse hat sie wenig Kontakte zu anderen und geht deshalb oft eigene Wege. Mit 12 Jahren traf sie Till zum ersten Mal. Damals trug sie noch Hosegröße 36 und auch Till schien zunächst ganz nett zu sein. Jedenfalls war er dies bis zu dem Zeitpunkt, als er versuchte ihre Liebe zu erzwingen und immer zudringlicher wurde. Wegen seiner schlechten Noten musste Till damals nach einem Schuljahr in ein Internat, doch jetzt taucht Till wieder auf und die Belästigungen beginnen von vorne. Doch dieses Mal ist Marcia stärker. Sie frisst nicht wie beim letzten Mal all den Kummer und Schmerz in sich hinein. Bei einem Grillfest bei Tills Eltern platzt die Bombeund die ganze Geschichte kommt ans Licht. Die lockere, moderne Sprache des Roman spricht Teenager an und verleiht dem Buch das gewisse Etwas. Sie ist gut verständlich und sehr treffend formuliert. Die Autorin spricht ein Thema an, das für viele immer noch ein Tabudarstellt. Im Buch schildert sie sehr realitätsnah die Ängste und Gefühle, die Marcia im Umgang mit Till hat. Nebenbei kämpftMarcia ja auch noch mit all den Problemen, die ganz normale Jugendlich mit 16 Jahren haben, so dass sich Mädchen an vielen Stellen immer mal wieder in Marcia finden können. Das Buch regt zum Nachdenken und zum Hinterfragen dieser Problematik an. Es bietet genug Gesprächsstoff für Jugendliche, sei es in der Klasse oder in Kleingruppen, mit Freundinnen oder Eltern. Der Zeilenabstand des Textes ist recht groß gewählt, so dass die Seiten immer noch übersichtlich wirken. Einmal mit Schmökern begonnen, fällt es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Selbst beim zweiten Lesen, schießen einem immer wieder neue Gedanken durch den Kopf und die Frage Wie hätte ich an Stelle von Marcia gehandelt?stellt sich einem ganz selbstverständlich von allein.