Rote Linien - Ritzen bis aufs Blut

Autor*in
Blobel, Brigitte
ISBN
978-3-401-02758-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
202
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eigentlich geht es Kitty gut. Sie hat ein intaktes Elternhaus, Freunde und in der Schule läuft alles, bis auf wenige Ausnahmen, rund. Doch während sie noch vom Urlaub in Hiddensee träumt, werden ihre grauen Gefühle im grauen Leipzig immer größer. Sie entwickelt Ängste, beginnt sich zu ritzen und schließlich versucht sie sogar, sich das Leben zu nehmen. Sven ist der Einzige, der merkt, dass Kitty wirklich Hilfe braucht. Erst als sie in die Psychatrie kommt, hat sie eine zweite Chance..

Beurteilungstext

Zum Buch:
Die Autorin versucht den Jugendjargon einzufangen, der häufig ohne korrekte Grammatik zurecht kommt. Kurze Sätze, Gedankenfetzen gleichkommend wechseln mit Dialogen, die viel Platz zwischen den Zeilen lassen.
Am Anfang des Buches passiert alles etwas zu schnell. Ich als Leserin fand mich nicht gut vorbereitet auf die Tatsache, dass Kitty bei ihren Eltern auszieht. Außer der erkennbaren depressiven Stimmung in der sie sich befindet und des offenkundigen Spießbürgertums ihrer Eltern, werden keine Gründe genannt. Auch der Auszug kommt mit viel zu wenig Worten aus und wirkt sehr steif. Vielleicht auch gewollt steif. Kitty ist trotzdem nicht geholfen. Obwohl ihr Freund Sven sich alle Mühe gibt, sinkt sie immer tiefer ein in ihre Depressionen, bis hin zu Wahnvorstellungen. Sie schneidet sich selbst in die Arme und versucht sich das Leben zu nehmen. Als sie schließlich in der Psychatrie ist, beginnt sie sich langsam zu erholen. Die Gründe für ihre Depressionen lassen sich am ehesten in der Reaktion ihres Vaters auf ein schlechtes Zeugnis (er lässt sie die Hausaufgaben im Keller machen) finden, da dies Angstauslöser gewesen sein kann. Sonst bleibt Kittys Innenleben weitgehend unerklärt. Das Ende des Buches lässt den Leser wieder mit vielen Fragen zurück. Kitty ist noch in der Psychatrie, hat aber mit Sven wieder Kontakt aufgenommen und ihre Eltern bekommen langsam wieder Zugang zu ihr.

Zu den Illustrationen:
Das Buchcover zeigt eigentlich nur eine Hand und ein Knie. Die Körperhaltung lässt jedoch auf eine Meditationspose schließen. Ich finde dieses Cover gut gewählt, weil es nicht auf der Thematik des Ritzens und der Selbstzerstörung eingeht, sondern eher auf den Heilungsprozess in dem sich Kitty am Ende des Buches befindet.
Die erste Seite jeden Kapitels ist im Hintergrund mit Streifen versehen. Man erahnt ein Zimmer mit Streifentapete und gestreiftem Dielenfußboden.
Auch das hat mir gefallen, weil es auf die Spießigkeit, Angepasstheit und Begrenztheit von Kittys Elternhaus hinweist. In dem eigentlich alles in Ordnung ist, aber die Sauberkeit, Ordnung und Disziplin an oberster Stelle stehen und damit auch sehr einengend wirken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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