Rosie und Moussa - Der Brief von Papa

Autor*in
Cock, De
ISBN
978-3-407-82045-7
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Vanistendael, Judith
Seitenanzahl
89
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Angeblich ist Papa in ein anderes Land gezogen und hat Mama und Rosie im Stich gelassen. So jedenfalls lautet die Version von Rosies Mama. Doch dann kommt ein Brief von Papa…

Beurteilungstext

Nach der Trennung ihrer Eltern und dem Umzug in eine neue Umgebung hat Rosie sich schon ein wenig eingelebt in ihr neues Leben. Sie hat in Moussa einen guten Freund gefunden und in Frau Himmelreich eine herzensgute Nachbarin und Vertraute. Doch sie vermisst ihren Papa so sehr! Mama will nichts davon hören und behauptet, er sei ans andere Ende der Welt gezogen und habe sie beide einfach im Stich gelassen. Rosie bleibt nichts anderes übrig, als ihrer Mutter zu glauben, bis eines Tages ein Brief an Rosie ankommt. Er ist von Papa, und er kommt aus Rosies Stadt! Von wegen fernes Land! Aber der Brief kommt tatsächlich aus so etwas wie einem anderen Land, jedenfalls aus einer den meisten Menschen völlig fremden Welt, denn er kommt aus dem Gefängnis. So ein Schreck! Was Papa nur getan hat? Die Freude, von ihrem Vater zu hören mischt sich mit der beklemmenden Angst, dass er Schlimmes getan haben muss. Vielleicht hatte er sogar jemanden umgebracht? Wie gut, dass Rosie Frau Himmelreich hat, mit der sie über alles reden kann, denn mit der Mutter kann Rosie nicht über den Vater sprechen. Papa wünscht sich, dass Rosie ihn besucht und hat bereits den Plan, dass Rosie sich mit ihrem Onkel treffen soll und sie beide zusammen zu Besuch kommen. Frau Himmelreich rät Rosie zu, die aber unbedingt ihren Freund Moussa dabei haben will. So machen sich die beiden Kinder per Straßenbahn auf den Weg ans andere Ende der Stadt und in eine bis dahin unbekannte Wirklichkeit. Eindrucksvoll und realistisch wird erzählt, wie Rosie auf ihren Vater trifft, wie sie das Gefängnis und die Besucher-Situation wahrnimmt, wie ihre Gefühle mit ihr Achterbahn fahren. Die Zeichnungen von Judith Vanistendael illustrieren Rosies Erlebnisse sehr eindrucksvoll, lassen aber auch Raum für eigene Vorstellungen der jungen Leser. Große Beobachtungsgabe und tiefes Einfühlungsvermögen liegen in diesen Comic-Zeichnungen, aber auch eine gute Prise Humor, der die Ernsthaftigkeit des Themas ein wenig leichter verdaulich macht. Überhaupt ist es dies, was das Buch für mich am stärksten auszeichnet: die Leichtigkeit, mit der schweres und ernstes vermittelt wird. Schonungslos wird in Wort und Bild gezeigt, wie allein gelasssen Rosie sich oft fühlt,nicht nur, wenn die Mutter ihr das Gespräch über den Vater verweigert. Gleichzeitig wird dem jungen Leser aber eben auch vermittelt, dass es immer und überall auch andere Menschen wie Frau Himmelreich gibt, denen man sich anvertrauen kann. Eine gute Message für Kinder von heute. Allerdings ist es auch wohltuend, dass am Ende des Buches zumindest ein ganz kleines Happy End steht: Rosie und Mama sprechen über den Vater - das Tabu ist gebrochen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bsh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Cock, De

Cock, De

Rosie und Moussa: Der Brief von Papa

Weiterlesen
Cock, De

Rosie und Moussa

Weiterlesen
Cock, De

Rosie und Moussa Der Brief von Papa

Weiterlesen
Cock, De

Rosie und Moussa

Weiterlesen
Cock, De

Rosie und Moussa

Weiterlesen
Cock, De

Rosie und Moussa

Weiterlesen