Romys Salon

Autor*in
Bos, Tamara
ISBN
978-3-8369-5626-0
Übersetzer*in
Kluitmann, Andrea
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Baan, Petra
Seitenanzahl
175
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Im Friseursalon ihrer Oma wird die zehnjährige Romy immer unentbehrlicher. Sie hilft an allen Ecken und macht auch die Kasse, denn Oma Stine wird - zunächst unbemerkt von den Erwachsenen - zunehmend dement. Letzten Endes muss sie doch ins Heim. Romy will das nicht akzeptieren und haut mit ihrer Oma und Kater Jens ab.

Beurteilungstext

Früher waren Romys Nachmittage bei Oma Stine stinklangweilig. Sie musste in der Wohnung sitzen, ein bisschen mit Jens spielen und warten, bis ihre Oma den Salon schließt. In letzter Zeit aber ist alles anders geworden. Seit Stines einzige Mitarbeiterin Emine gekündigt hat, ist Romy im Salon unentbehrlich geworden. Und seit die elektronische Kasse im Laden steht, macht sie sogar die Abrechnung. Romy geniest ihre neue Rolle, doch lange geht das natürlich nicht gut. Stines Demenz schreitet schnell voran. Der Salon wird geschlossen, und schließlich kommt Stine in ein Heim. Dort ist es nicht katastrophal schlecht, aber sie fühlt sich trotzdem nicht wohl. Romy will ihrer Oma helfen. Es gelingt ihr tatsächlich, Oma Stine und Kater Jens per Anhalter im LKW, mit dem Zug und mit der Fähre nach Dänemark zu schaffen. Dort liegt Stines Heimatort. Die Tour läuft jedoch zunehmend aus dem Ruder, und in Rodby wird es dann richtig gefährlich. Da ist es gut, dass Mama und Papa sich einmal zusammengerauft haben und zu Hilfe eilen.
Tamara Bos' Erzählung begleitet Romy durch die verschiedenen Phasen der Demenz ihrer Oma. Erst hat Stine nur ein paar Alltagsaussetzer, dann vergisst sie Termine, schließlich steht sie im Nachthemd im Salon. Sie verläuft sich draußen, redet wirres Zeug und macht in die Hose. Auf der "Flucht" nach Dänemark kehren sich die Rollen um. Romy muss auf Stine aufpassen, die zwar das Geld hat, aber unvernünftige Dinge tut und zu allem Überfluss viel stärker ist als Romy. Doch für Romy ist diese Zeit auch wichtig, um zu realisieren, was mit ihrer Oma passiert. Mit Romy zusammen lernen die Leser die Demenz kennen und können Berührungsängste abbauen.
Romy hat nicht nur Probleme mit ihrer Oma, sondern auch mit ihren Eltern. Die haben sich getrennt und sprechen nur das Nötigste miteinander. Romys Mutter muss jetzt mehr arbeiten, deshalb muss Romy nach der Schule zu ihrer Oma gehen, worüber sie zu Beginn der Erzählung gar nicht glücklich ist. Auch Romys Mutter und Stine haben keine gute Beziehung. Letzten Endes kümmern sich die Erwachsenen vor allem um ihren eigenen Alltag, für Romy und ihre Gefühle haben sie kein Ohr. Diese Situation ist sicher nicht wenigen Lesern vertraut. Erst als Romy und Stine in Rodby stranden, wachen Romys Eltern auf.
Ich-Erzählerin Romy ist erst zehn Jahre alt. Sie ist ein taffes, selbständiges Mädchen, dennoch agiert und berichtet sie erfreulich altersgerecht. Einige Szenen sind ausgesprochen witzig, etwa als sie beschreibt, wie sie ganz allein eine Kundin bedient. Insgesamt ist die Stimmung in der Erzählung aber trotz der dramatischen Ereignisse eher ruhig.
Insgesamt ist "Romys Salon" eine ausgesprochen einfühlsame Erzählung, die ein wichtiges Thema bearbeitet.

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Veröffentlicht am 05.03.2019

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