Renn, Senna, renn

Autor*in
Appelt, KathieMcGhee, Alison
ISBN
978-3-407-75429-5
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
209
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Jules Schwester Sylvie ist ertrunken. Zur gleichen Zeit wird das Fuchsmädchen Senna geboren, ein "Wisserer", das sich für Jules opfern wird.

Beurteilungstext

Jules und Sylvie sind eigentlich unzertrennlich. Mit ihrem besten Freund Sam streifen sie durch den Wald auf der Suche nach einer geheimen Höhle mit mystischen Kräften oder nach dem Catamount, einem Puma, der dort seit Ewigkeiten nicht mehr gesichtet wurde. Die beiden Schwestern werfen zusammen "Wunschsteine" in den Fluss und bauen Schneefamilien, doch in ihrer eigenen Familie gibt es etwas, was sie trennt. Die dreizehnjährige Sylvie kann sich noch gut an die vor Jahren verstorbene Mutter erinnern und teilt diese Erinnerungen mit dem Vater, die jüngere Jules erinnert sich nicht mehr und fühlt sich ausgeschlossen. Außerdem rennt Sylvie. Sie ist das schnellste Mädchen der Schule, viel schneller als Jules. Die muss ihrer Schwester oft hinterher schauen, wenn die alleine in den Wald rennt. Eines Tages wird Sylvie ihr Rennen zum Verhängnis. Sie stolpert auf einem streng verbotenen Weg und fällt in einen reißenden Fluss; ihre Leiche wird nie gefunden. Zur gleichen Zeit wird ein Fuchsmädchen geboren, Senna, dessen Schicksal offenbar mit dem von Jules verbunden ist. Senna hat in einer Vision vermittelt bekommen, dass sie rennen muss. Auch der Catamount taucht auf, just zu dem Zeitpunkt, als Sams Bruder Elk aus dem Afghanistankrieg zurückkehrt. Sein bester Freund Zeke ist dort gestorben. Elk ist sicher, dass Zekes Seele im Wald wohnt, vielleicht in dem Catamount, dessen Rückkehr alle so sehnsüchtig erwartet haben.
"Renn, Senna, renn" ist ein Buch über die Trauer um einen geliebten Menschen. Jules und Sylvie haben erst ihre Mutter verloren, und Jules dann noch Sylvie. Elks bester Freund Zeke, den auch die anderen Kinder mochten, ist tot. Der Vater betrauert seine Frau und seine Tochter. Sie alle haben sich verändert. Es ist schwierig für sie, in ihr "normales" Leben zurückzukehren. Diese Situation stellen die Autorinnen sehr schön dar. Etwas merkwürdig ist dagegen die Verbindung der Menschen mit dem Fuchsmädchen und dem Catamount. Die Autorinnen nennen die Füchsin einen "Wisserer". Das scheint ein Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten zu sein, das für einen Menschen da ist. Die Füchsin hat Visionen, sie findet das Stirnband der toten Sylvie und trägt es so lange mit sich herum, bis sie es Jules geben kann. Letzten Endes opfert sie sich für Jules, als die in Lebensgefahr schwebt. Für die Leser ist es zum einen schwierig, die Rolle des Fuchsmädchens zu verstehen. Die Autorinnen wechseln oft die Erzählperspektive zwischen Jules und den Füchsen und sie halten sich auch nicht mit langen Erklärungen auf. Zum anderen sind die spirituellen Ideen, die die Geschichte vermittelt, befremdlich. Ein Fuchs mit Visionen von einer braunhaarigen Frau, der sein Leben einem Mädchen opfert; Wunschsteine, die unter Lebensgefahr in einen Fluss geworden sind und tatsächlich Wünsche wahr werden lassen, das hat weniger etwas mit Fantastik zu tun, als mit einer selbst geschusterten spirituellen Weltanschauung.
"Renn, Senna, renn" ist eine schwer verständliche Erzählung mit esoterisch geprägtem Inhalt. Das Buch ist nur eingeschränkt empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 21.09.2018

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