RAVNA – Die Tote in den Nachtbergen

Autor*in
Herrmann, Elisabeth
ISBN
978-3-570-17609-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
464
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Krimi
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zweiter Band einer packenden All-Age Thrillerserie um eine junge Polizistin, Tochter einer Rentierzüchterdynastie am Nordkap, zwischen Tradition und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Diesmal klärt sie einen Jahre zurückliegenden Mord auf – wie immer in Kooperation mit dem brillanten Ermittler Thor vom C.I.N. (Criminal Investigation Norway), dessen persönlicher Schicksalsschlag ihn eigentlich zu einem einsamen, sehr unberechenbaren Wolf gemacht hat. Nach der Nominierung des ersten Bandes im Vorjahr wurde „Die Tote in den Nachtbergen“ 2023 mit dem Glauserpreis ausgezeichnet.

Beurteilungstext

Protagonistin Ravna ist, sechs Monate nach ihrem ersten großen Abenteuer als Polizeischülerin, mittlerweile 18 Jahre alt. Immer noch gibt es die beiden Pole in ihrer Welt – hier die geheimnisvolle Welt der Samen, jener Rentierzüchter mit dem starken Familienzusammenhalt und dem Aberglauben, der normaler Bestandteil ihres Lebens ist, ebenso wie die Verachtung der Völker, auf deren Territorium sie leben (die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens, Finnlands und im Osten bis zu den Küsten der Barentssee und dem Weißen Meer auf der heute russischen Halbinsel Kola), weil für sie diese Nomaden nirgendwo wirklich dazugehören. Und dort die Arbeit als zukünftige Polizistin, die ihr so wichtig ist, was aber nicht alle aus ihrem Volk verstehen wollen, sind doch die Samen Obrigkeiten gegenüber sehr skeptisch.
Ihr Counterpart ist wie im starken ersten Band, der Polizist aus der Stadt, Thor vom C.I.N. (Criminal Investigation Norway), jener brillante Ermittler, mit dem niemand arbeiten will. Seine Methoden sind unkonventionell, wenn nicht sogar manchmal verstörend, außerdem trinkt er bis zur Besinnungslosigkeit. Dazu hat er allen Grund: Frau und Tochter kamen in Utoya um.
Gut möglich, dass Ravna ihn an sein totes Kind erinnert und deswegen das Band zwischen den beiden so eng ist. Wie beim letzten Mal hat der Kriminalfall eng mit der Lebenswelt der Rentierzüchter zu tun: sie müssen sie ihre Jungtiere markieren. Dabei taucht plötzlich die Leiche einer 10 Jahre zuvor verschwundenen jungen Frau auf. Was sich dann auf den Sommerweiden abspielt, ist wie ein Kammerspiel: Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar – und alle teilen ein Geheimnis.
Wie Elisabeth Herrmann, die vielfach preisgekrönte Autorin für Spannungsliteratur, diese für die meisten so unbekannte Welt am äußersten nördlichen Zipfel zum Leben erweckt, ist eine absolute Schau. Wenn sie die Stampede der Tiere beschreibt, meint man, die Erde unter den Füßen erbeben zu fühlen. Und wird Ravnas Mutter von den eigenen Brüdern bedrängt, als Familienhaupt zurückzutreten, bricht die Beschreibung schon beim Lesen das Herz. Die von Herrmann verfassten Drehbücher bescheren Hauptdarsteller Jan Josef Liefers als Anwalt Vernau regelmäßig Top-Einschaltquoten im Fernsehen; es wäre nicht verwunderlich, wenn dieser fantastischen Reihe dasselbe Schicksal widerfahren würde.
Herrmann ist selbst Mutter einer Tochter Mitte zwanzig; sie weiß genau, was Jugendliche und junge Erwachsene bewegt, ohne sich sprachlich oder inhaltlich anzubiedern zu müssen. Der Plot ist unglaublich spannend, das Setting faszinierend, die Reihe als solche schon aufgrund der kulturellen Besonderheiten ausgesprochen lesenswert. Am liebsten möchte man direkt selbst ein Flugzeug in den Norden besteigen.
Wahrscheinlich auch deswegen wurde nach der Nominierung des ersten Bandes im Vorjahr „Die Tote in den Nachtbergen“ 2023 mit dem Glauserpreis des Syndikats, Verein für die Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur, ausgezeichnet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michaela Pelz; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 21.07.2023

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