Mio mein Mio
- Autor*in
- Lindgren, Astrid
- ISBN
- 978-3-8415-0328-2
- Übersetzer*in
- Peter, Karl Kurt
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Wikland, Ilon
- Seitenanzahl
- 192
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Etwas Unglaubliches geschieht: Der neunjährige Bo Vilhelm Olsson - aufgewachsen bei lieblosen, kaltherzigen Pflegeeltern - kommt in das wundersame “Land der Ferne“. Dort ist sein Vater König und aus Bo wird Prinz Mio. Erstmals erhält er Zuwendung und Geborgenheit und ist glücklich. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht der grausame Ritter Kato, der Kinder stiehlt und das Königreich bedroht. Mit seinem neuen Freund Jum-Jum zieht Mio in den Kampf gegen den Ritter, um das Land zu erlösen.
Beurteilungstext
Mit ihrer 1954 geschriebenen, 1956 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten, fantastischen Erzählung zieht Astrid Lindgren auch heute noch junge und erwachsene Leser in ihren Bann.
Der Hauptprotagonist und Ich-Erzähler Bo Vilhelm Olsson erzählt die Geschichte in Rückblicken. Er lebt in einem tristen Stockholmer Stadtteil. Seine Mutter starb bei seiner Geburt, wo sein Vater ist, weiß er nicht. Er wächst bei Pflegeeltern auf, die ihn nicht mögen und ihn als störend empfinden. Einzigen Halt in seinem trostlosen Alltag findet Bo bei seinem Freund Benka und dessen Eltern.
Eines Tages entdeckt Bo eine Flasche, in der ein Geist sitzt. Der bringt ihn in das wunderschöne “Land der Ferne“. Dort ist sein Vater König. Er schließt seinen Sohn liebevoll in die Arme und nennt ihn zärtlich bei seinem tatsächlichen Namen: “Mio“. Schnell findet Mio einen gleichaltrigen Freund, namens Jum-Jum. Mit ihm entdeckt er staunend das neue Land - er lernt den herrlichen Rosengarten, den Märchenbrunnen, die Brücke des Morgenlichtes und die freundlichen Bewohner des Landes kennen. Die zauberhafte Umgebung sowie die intensive Zuwendung seines Vaters, der mit im redet, lacht und spielt, machen Mio glücklich. Er fühlt sich rundum wohl, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er von dem grausamen Ritter Kato aus dem Land “Außerhalb“ hört. Der hat ein Herz aus Stein, nur Böses im Sinn und verwandelt Kinder des Landes der Ferne in Vögel.
Als Königsohn fühlt Mio sich berufen, das Land von dieser Bedrohung zu befreien. So macht er sich gemeinsam mit Jum-Jum zum Kampf gegen Ritter Kato auf. Auf Mios Pferd mit der goldenen Mähne reiten sie in das Land Außerhalb, wo die Sonne niemals scheint, der Wald tot und der See leblos ist. Dort warten auf beide Jungen zahlreiche Gefahren und Abenteuer, aber geheimnisvolle Helfer stehen ihnen bei.
Astrid Lindgrens in 12 Kapitel unterteilte Schilderung eines verzweifelten Jungen, der sich nach Liebe, familiärer Geborgenheit und Akzeptanz sehnt, lebt durch ihre poetische und gefühlvolle Sprache. Unter Verwendung von Metaphern und Märchensymbolen entsteht eine Fantasiegeschichte mit Realitätsbezug. Im Laufe seiner Reise durch das Land der Ferne erhält Mio Selbstvertrauen und beginnt, sich und seine tatsächliche Umgebung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Gelungen ergänzt wird das Lesevergnügen durch die detailreichen, fein ausgearbeiteten Federzeichnungen in Schwarz-Weiß von Ilon Wikland (die später noch mehr als 30 Kinderbücher von Astrid Lindgren illustrierte). Das in harmonischen Farben gestaltete Cover mit Mio und Jum-Jum auf dem durch den Sternenhimmel fliegenden Pferd Miramis lässt Fantasie und Magie erwarten.
Fazit: Eine wunderbare, einfühlsam geschilderte Erzählung über Sehnsucht nach Zuwendung, über Freundschaft und Mut in einem Mix aus Märchen, Fantasy, Abenteuer und Realitätsschilderung. Sehr empfehlenswert!