Tomte und der Fuchs

Schlagwörter

• Feste
• Kindheit
• Tiere

Teaser

Wahrlich er wacht, der Wichtel Tomte. Die Menschen ahnen es, aber können sie wirklich glauben, dass der Fuchs die Hühner Dank eines Wichtels verschont? Durch dieses Pop-up Bilderbuch vielleicht.

Beurteilungstext

Astrid Lindgrens Wichtel, Tomte Tummetott, ist nicht unbekannt. Seit vielen hundert Wintern wacht er auf dem Hof, wenn die Menschen schlafen. Er beschützt Hof und Stall und alle Tiere und Menschen. Stimmt das? Dieses Bilderbuch liefert den Beweis: Ein Fuchs schleicht umher. Es ist Mikkel. Niemand sieht ihn, meint er, denn es ist Weihnachten und die Kinder im Haus spielen glücklich verkleidet unterm festlich geschmückten Tannenbaum. Was er nicht ahnt: Tomte geht umher und wacht. Der Fuchs schleicht sich durch die Ställe bis zum Hühnerstall, wo er seinen hungrigen Magen füllen möchte. Doch plötzlich hört er ein Stapfen im Schnee: Tomte kommt herbei, um die Hühner zu beschützen – mit seiner Grütze, welche ihm die Menschen täglich bereitstellen und welche er gern zu teilen bereit ist, um seinen Hof und alle Lebewesen dort zu beschützen.
Astrid Lindgren erzählt eine wundervolle Geschichte, welche Angst vor dunklen Nächten zu nehmen vermag. Die Botschaft: Sei unbeschwert, es ist einer da, der beschützt – auf seine, ganz friedliche, liebende Art. Der Text der im Präsens verfassten Erzählung ist von geringem Umfang. Teils ist er formelhaft geschrieben und wirkt dabei geheimnisvoll. Der omnipräsente Erzähler flüstert dem Fuchs Anweisungen zu, so scheint es. Möglichich wäre aber auch, dass er die Gedanken des Fuchses wiedergibt. Bspw. „Schleiche, Mikkel, schleiche leise, damit dich keiner hört.“ So verfestigt sich bei den Leser*innen das Gefühl einer gefährlichen, furchteinflößenden Situation. Als der Fuchs den Hühnerstall betritt, ist der Text in großer Schrift gedruckt. So wirkt der Hilferuf der Hühner laut und wild. Doch Tomte kommt und beruhigt die Situation. Er spricht zum Fuchs, wobei auf Satzzeichen, welche das visualisieren würden, verzichtet worden ist. Anders als auf den Illustrationen im Werk „Tomte Tummetott“ ist in diesem der kleine Wichtel gut erkennbar. Seine markante Nase und sein langer Bart sind auffallend. Der Fuchs ist jedoch nahezu so groß wie der Wichtel dargestellt, was Betrachter*innen zur Frage führt, ob der Wichtel Tomte doch nicht winzig klein ist. Die Farbgebung der Bilder ist eher in dunklen Tönen, in Kombination mit dem weißen Schnee, gewählt. Heraus sticht die Doppelseite, auf der das Innere des Hauses dargestellt ist. Hier spiegeln gelb und orange Töne die Wärme und Fröhlichkeit des Weihnachtsabends. Besonders ist, dass sich mehrere Klappen im Buch öffnen lassen und Pop-up-Elemente das Lesevergnügen erhöhen. So faltet sich im Inneren des Hauses ein großer Tannenbaum auf und macht die Betrachtung des Bildes noch spannender. Insgesamt sind auf den malerischen Illustrationen viele kleine Details verstecket, die bspw. Verweise auf andere Geschichten geben. Sie bieten damit wundervolle Gesprächsanlässe und bereichern die Erzählung Astrid Lindgrens. Somit ist dieses Pop-up Bilderbuch sehr empfehlenswert und ein Muss für jüngere Rezipient*innen in der Winter- und Weihnachtszeit.

Anmerkung

Pop-up Bilderbuch