Als Johann ein kleines Kälbchen bekam

Autor*in
Lindgren, Astrid
ISBN
978-3-7512-0074-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Törnquist, Marit
Seitenanzahl
40
Verlag
Oetinger
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Johann und sein Vater, der Kätner von Angtorp, beklagen den Verlust ihrer einzigen Kuh. Leider haben sie kein Geld, eine neue zu kaufen und sind ratlos, wie es weitergehen soll. Da findet Johann beim Schneeschippen ein in einen Sack gewickeltes Kälbchen im Straßengraben. Wie ist es dahin gekommen und ob er es wohl behalten darf?

Beurteilungstext

Das Buch von Astrid Lindgren ist 1984 in einer ersten deutschen Ausgabe erschienen und wurde 1990 mit Bildern von Marit Törnquist neu herausgegeben. Nun liegt hier eine neue Ausgabe der Geschichte, die zuerst unter anderem Titel auf den Markt kam, vor.
Die Geschichte beginnt mit einem traurigen Ereignis. Denn der Vater von Johann, einem kleinen Jungen, findet die einzige Kuh Embla morgens tot im Stall. Sie hat einen Nagel verschluckt und ist an den Folgen gestorben. Johann und die ganze Familie ist traurig, nicht nur, weil es die einzige Kuh war, sondern weil alle die Kuh geliebt haben. Doch auch der wirtschaftliche Faktor spielt eine Rolle, denn die Familie ist arm und auf die Kuh angewiesen. Woher soll jetzt also eine neue Kuh kommen? Parallel zu diesen Ereignissen macht sich der Bäckhultbauer, ein reicher Großbauer, auf den Weg auf den Markt. Es ist Weihnachtsmarkt und der Bauer will sich amüsieren. Als er schließlich zurückfahren will, ist er betrunken und kann sich gerade noch erinnern, dass er ein Kalb gekauft hat. Die Heimfahrt verschläft er weitgehend, das Pferd Blanka ist zuverlässig und bringt ihn selbständig nach Hause. Doch unterwegs hält der Großbauer das Kalb, das hinten im Wagen liegt, für einen Teufel, ein Ungeheuer und wirft es vom Wagen in den Graben. Dort überlässt er es seinem Schicksal. Doch das Kalb hat einen Schutzengel, denn Johann schaufelt den Hof von Schnee frei und findet das Kalb im Graben. Er glaubt nun, der liebe Gott habe ihm das Kalb geschickt. Wie traurig, dass der Vater ahnt, wo es herkommt und darauf besteht, den Bäckhultbauern zu besuchen und ihm das Kalb zurückzubringen. Doch der findet das alles sehr peinlich und schenkt Johann das Kalb mit der Bitte, nicht darüber zu reden, wo er es her hat. So wendet sich die Geschichte für Johann und seine Familie zum Guten.
Astrid Lindgrens Geschichte mutet dem Leser einiges an Lebensereignissen zu: Tod, Armut, Verlust und Trunkenheit prägen zunächst die Handlung der Erzählung. Themen, mit denen sich auch junge Menschen auseinandersetzen müssen, weil sie zum Leben dazu gehören. Auch die Frömmigkeit der Familie ist in heutiger Zeit nicht mehr selbstverständlich. Schließlich zielt vermeintliche Gutherzigkeit des Bäckhultbauern, der aber nur an seinen Ruf denkt, nicht etwa auf die Armut der Angtorp-Familie. Für Johann sind die Umstände egal, er freut sich über sein neues Kalb und wird es gewissenhaft großziehen. Die etwas altmodische Sprache und Lebensweise, die sicher auch in Schweden heute anders ist, bedarf einiger Erklärungen für jüngere Leser, um sie gut zu verstehen. Die Zeichnungen, die die Erzählungen begleiten, sind ganzseitig, wechseln mit jeweils einer Textseite ab. Wunderbar weich, detailreich und realistisch, zeigen sie Schweden im Winter, das Leben der Familie, drücken Stimmungen und Emotionen gekonnt aus und erleichtern das Textverständnis.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MC; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 04.01.2023

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