Max will immer küssen

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-407-82090-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Baltscheit, Martin
Seitenanzahl
40
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Gorilla Max will immer küssen – jeden. Bis er eines Tages einem ganz besonderen Wesen begegnet.

Beurteilungstext

Max ist ein großer Gorilla. Er ist stark, er ist schön, er hat einfach alles. Max liebt es zu küssen. Alles und jeden will er küssen, streicheln, herzen – notfalls tut es manchmal auch ein Klopfen auf die Schulter. Ob die Tiere das auch immer so toll finden, steht nicht zur Diskussion. Doch eines Tages ist alles anders. Max trifft ein Gorilla-Mädchen. So etwas hat er noch nicht gesehen. Max will natürlich wieder küssen und das Mädchen hat da auch nichts dagegen einzuwenden. Nun hat Max einfach alles. Mehr braucht er nicht.
Wunderbar witzig und einfühlsam erzählt Martin Baltscheit von Max, dem liebesbedürftigen Gorilla. Seine Zuneigung hat anfangs noch keine Richtung und wirkt daher fehl am Platz, obwohl der große Eklat hier nicht vorgespielt wird. Doch an der Haltung der Tiere wird deutlich, dass etwas nicht so ganz im Sinne des Erfinders ist. Dieses unbestimmbare Bedürfnis nach Liebe wird in dem Moment kanalisiert, als Max seine Artgenossin findet und sofort ins Herz schließt. Nun ergibt alles einen Sinn und sein Bedürfnis nach Liebe ist etwas ganz Natürliches – und sehr Schönes. Dieses unbestimmte Gefühl kennen wir alle, wie auch die schmerzlichen Erfahrungen der Zurückweisung, denen sich Max aber nur bedingt ausgesetzt fühlt. Er ist so groß, dass die anderen Tiere fast schon zu Opfern werden, ohne dass das hier jedoch besonders problematisiert wird. Eher ist es eine komische Groteske, wie Max sich durch die Welt küsst. Die überspitze Situation spricht für sich und nimmt dem Thema das heikle Moment.
Diese Verhältnisse bildet Baltscheit auch in den für ihn so typischen Illustrationen ab. Seine mit starken Farben und scharfen Kontrasten ausgestatteten gemalten Figuren weisen überzeichnete Körperformen auf. Die Größenverhältnisse sind ins Extreme übertrieben, was die Ausgesetztheit der Situation und die Unangemessenheit von Max’ Verhalten in besonderer und humorvoller Weise in Szene setzt. Gepaart mit den kurzen, fast staccatoartigen Sätzen entsteht so ein ausgesprochen komisches wie anspruchsvolles Bilderbuch, das viel Anlass zum Schmunzeln und Nachdenken bietet; und im reichhaltigen Subtext Anknüpfungspunkte für vielfältige Erfahrungen kleiner und großer Leser. So lässt es sich Baltscheit nicht nehmen, nach dem abschlließenden Bild von Max und seiner Freundin, das mit einem fettgedruckten „Mehr braucht er nicht.“ umschrieben ist, auf einer nachgeschobenen letzten Seite einen reichlich geforderten Max zu zeigen, der mit seinen vier Kindern offensichtlich gut sein Tun hat. Nur um dann eine Seite weiter, im Impressum auf der inneren Umschlagsseite am Ende des Buches das Buch seinen eigenen Kindern zu widmen. Typisch Baltscheit – das Augenzwinkern darf nicht fehlen. Also los... lesen!

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 30.11.2015

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