Matti, Oma Rose und die Dingse: Ein Bilderbuch über Demenz

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-907114-20-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schulze, Marc-Alexander
Seitenanzahl
28
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Zürich
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Oma Rose ist Mattis Nachbarin. Jeden Mittwoch unternehmen sie etwas gemeinsam. Das ist schön und macht viel Spaß. Doch Oma Rose vergisst immer wieder Dinge, die Matti ihr suchen hilft. Leider werden es immer mehr und dann wird es gefährlich.

Beurteilungstext

Der Untertitel des Bilderbuchs „Ein Bilderbuch über Demenz“ lässt schnell erahnen, worum es in der Geschichte geht. Matti, ein kleiner Junge, wird mittwochs von der älteren Nachbarin betreut, während seine Mama mit der Schwester unterwegs ist. Das klappt prima und alle sind zufrieden. Es beginnt damit, dass Oma Rose ihr Treffen vergisst, dann such sie die Brille, Küchengeräte, verlegt Dinge oder lässt den Topf unbeaufsichtigt auf dem Herd. Schließlich verlässt sie das Haus und weiß nicht, wohin sie will. Liebevoll werden die verschiedenen Stufen der Demenz beschrieben, bis ein Mensch zur Gefahr für sich und andere wird und nicht mehr alleine leben kann. Sehr schön finde ich, dass der zeitliche Rahmen durch den Johannisbeerbusch beschrieben wird, von der Blüte bis zur Reife der Früchte zieht sich die Geschichte. Auch die Traurigkeit von Oma Rose ist zu spüren, wenn sie Dinge vergisst („Verflixt“). Oma Rose kommt ins Heim und ist dort gut versorgt und wird von Matti und seiner Familie besucht.
Sehr schön finde ich auch, dass die Familie sich um die alte Nachbarin kümmert, dass ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt wird und nicht jeder für sich allein lebt, ohne den anderen wahrzunehmen. So kümmert sich Oma Rose um das Kind, die Familien begegnen einander und später informieren die Eltern die Angehörigen von Oma Rose und alle organisieren den Umzug ins Heim- leider heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
Die Illustrationen sind wunderbar gezeichnet und spiegeln die Geschichte brillant wieder. So ist die zunehmende Verwirrtheit von Oma Rose auch in den Bildern gut zu erkennen, auch das zunehmende Chaos in Oma Roses Wohnung. Die Vergesslichkeit wird durch „fehlende Puzzleteile“ verdeutlicht, die immer wieder in den Zeichnungen auftauchen.
Ein sehr gelungenes, warmherziges Buch, mit dem man Kindern gute diese Erkrankung näher bringen kann, das nicht abwertet, sondern Mut und Hoffnung macht.

Anmerkung

Ein Bilderbuch über Demenz

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bk; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 13.11.2023

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