Dragobert von Bröckelstein
- Autor*in
- Endres, Brigitte
- ISBN
- 978-3-943833-58-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Brink , Mele
- Seitenanzahl
- 101
- Verlag
- Edition Pastorplatz
- Gattung
- ErstlesebuchFantastik
- Ort
- Aachen
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Einen Drachen in einer Burg zu halten, das klingt verrückt. Ihn dort aufzuziehen noch um einiges verrückter. Doch Dragobert ist kein normaler Drache. Er möchte ein Ritter sein, wie sein Vater Georg, der König der Burg Bröckelstein – welche im wahrsten Sinne des Wortes regelmäßig bröckelt. Ausgerechnet am Geburtstag des Jungdrachen schlägt dann der gefürchtete Räuber Raffzamm zu - was zu einer Partie Mensch-ärgere-Dich-nicht führt und einem Ende, was von charakterlicher Entwicklung geprägt ist.
Beurteilungstext
Das Kinderbuch selbst ist für Kinder ab 7 Jahren angedacht und zeigt in circa zweiseitigen Abständen Illustrationen von Mele Brink. Jene stellen dabei meist die Schlüsselszene der entsprechenden Geschehnisse dar, lenken jedoch durch ihre Kompaktheit nicht zu sehr vom Geschriebenen ab. Die humorvolle Gestaltung entlockt unterdessen Leserin und Leser nicht nur ein regelmäßiges Schmunzeln, sondern hilft auch, sich in entsprechende Situationen hineinzudenken - denn das ist nicht immer so einfach. Die Autorin des Buches, Brigitte Endres, nutzt viele Wörter oder Formulierungen, welche Erstleserinnen und Erstlesern unbekannt sein könnten (bspw. „Schimpftirade“), stilistisch passen diese dennoch gut in das fantastische, mittelalterliche Setting. Besonders auffällig ist die Umschreibung einiger Begriffe sowie Namen, insbesondere während der Dialoge – alleine Antagonist Raffzamm bekommt die Namen „Spatzenhirn“, „Grützkopf“ oder „Oller“ zugewiesen. Des Weiteren fällt die Masse an stilistischen Mitteln auf. So sind regelmäßig Reime, aber insbesondere Metaphern und Vergleiche vorzufinden, was die literar-ästhethische Qualität des Textes ausmacht. Neben der schier großen Zahl an Adjektiven wird somit ein besonders ausgeprägtes Bild von den Emotionen der Charaktere, aber auch über entsprechende Situationen vermittelt.
Im Laufe des Buches lässt sich eine steigende Spannungskurve erkennen, welche ihren Zenit erreicht, als Protagonist Dragobert in die Fänge des bösen Räubers Raffzamm gerät, wodurch er die Räubertochter Patronella kennenlernt. Nicht nur Dragobert selbst, sondern auch die Leserinnen und Leser bekommen in der Folge ein Bild von der Lebens- und Denkweise Raffzamms und Patronellas. Die Vater-Tochter-Beziehung ist dabei ein humorgeprägtes Highlight, bei welchem es sich auch durchaus anbieten würde, die durch Gossensprache geprägten Dialoge rollenspielnah vorzulesen. Trotz der sehr humorvollen Darstellungen der Situationen und der Dialoge wird der Ernst der Lage im Laufe des Buches nicht vernachlässigt. Dass zum Schluss die Liebe jegliche Unterschiede der Stände vergessen lässt, kommt dennoch etwas plötzlich.
Insgesamt wird der Eindruck vermittelt, dass Dinge häufig anders kommen als erwartet, die Werte und Normen von verschiedenen Persönlichkeiten differieren können und eine jede Persönlichkeit sich ändern und weiterentwickeln kann.