Glaube niemals einem Raben

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-907114-24-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mantel, Michael
Seitenanzahl
32
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Zürich
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Statt das Leben in all seinen Gefahren zu leben, lassen sich die Tiere des Waldes von den Raben verängstigen: Das große „ES“ komme und man könne ihm nur entgehen, wenn man die Diktatur der Raben akzeptiere. Endlich ein Bilderbuch, das schon die Allerkleinsten auf die Gefahren von Fake News vorbereitet?

Beurteilungstext

Als die Raben in den Wald kommen und vor einer großen unsichtbaren Gefahr warnen, die nur sie selbst sehen können, geraten die Tiere in Panik. Sie sollen sich verstecken und nur der der große Okrah, der Anführer der Raben, könne sie retten. Nur Fuchs und Dachs behalten einen kühlen Kopf. Sie erkennen sofort, dass die Raben nur ein Ziel verfolgen, nämlich die absolute Macht. Die Raben versprechen Schutz, doch der Preis ist hoch, wie die Tiere bald erfahren. Schließlich helfen Dachs und Fuchs ihren Freunden, sich von ihrer Angst zu befreien und die Raben zu verjagen. Ästhetisch umgesetzt wird dies in karikierendem Stil der Computeranimation.
Auf den ersten Blick ist diese Fabel ein Aufruf, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, nicht auf falsche Informationen hereinzufallen, die doch nur den Mächtigen dienen – alles akzeptable Werte in einer Demokratie und eine angemessene Antwort auf die unzuverlässigen New aus den Sozialen Netzwerken! Auf den zweiten Blick lassen sich aber in der Darstellung auch Reaktionen der Corona-LeugnerInnen erkennen, die die Angstmache des Staates kritisieren. Der mutige Fuchs meint: „Wer Angst hat, kann sich ja verstecken. Ich hab keine und deshalb lass ich mich nicht einsperren. Basta!“ Die Tiere verstecken sich vor etwas, das es gar nicht gibt und leiden darunter:„Bald ging auch denen, die Vorräte angelegt hatten, die Nahrung aus und allen knurrte der magen, dass es wehtat.“ Dachs und Fuchs bewegen sich frei im Wald „und nichts ist passiert“. Dies gipfelt in einer Stellungnahme des Fuchses, die an all diejenigen erinnern könnte, die es besser wussten als die Gesundheitsminister: „Versteht ihr denn nicht, was ES ist? – ES ist das Leben! Es bringt uns Freuden und Gefahren, Schönes und Trauriges, aber man kann sich vor dem Leben nicht verstecken.“ Vielleicht ist diese Sicht auf den Text auch zu übertrieben, aber begeisterte Lesermeinungen bei Amazon gehen genau in diese Richtung. Sie feiern das Buch als Reaktion auf die überzogene Politik der letzten zwei Jahre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 21.11.2022

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