Mandela und Nelson - Das Länderspiel

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mühle, Jörg
Seitenanzahl
124
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2010
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mitten in Tansania: Nelsons Fußballmannschaft steht ein Länderspiel gegen die Mannschaft aus Deutschland bevor. Leider sind die Bedingungen alles andere als vorteilhaft: Das Fußballfeld ist nicht mehr als ein staubiger Bolzplatz, die Mannschaft erscheint nur sporadisch zum Training und vernünftige Fußballschuhe oder Trikots gibt es auch nicht. Wie soll man so ein Spiel gewinnen? Zum Glück hat Nelson Unterstützung von seiner Schwester Mandela und deren Freundinnen Hanifa und Hanan.

Beurteilungstext

Eigentlich ist der Titel des Buches ein wenig irreführend, denn im Grunde dreht sich die Handlung in erster Linie um das große Länderspiel zwischen den Jugendlichen des Dorfes Bagamoyo und der Jugendmannschaft aus dem fernen Deutschland - der ‚Stadt aus vielen Städten'. Aus der Sicht des jungen Nelson wird die Geschichte der Begegnung zweier Fußballmannschaften erzählt, die jedoch gleichzeitig die Geschichte zweier Kulturen ist, und wie ein Spiel hilft, über alle kulturellen und sprachlichen Hindernisse hinweg Verständigung möglich zu machen.
Der Alltag Nelsons ist (verglichen mit dem eines typischen deutschen Kindes) ziemlich hart. In aller Frühe muss er bereits für die Schlangenfarm seines Vaters Mungos und Frösche aus den aufgestellten Fallen sammeln, bevor es dann in die Schule geht. Und auch das Leben seiner Freunde ist alles andere als ein Zuckerschlecken - für manche ist es noch nicht einmal möglich, die Schule zu besuchen. Die Geschichte geht ausführlich auf den Alltag der Kinder in Bagamoyo ein, so dass sich schnell ein Gefühl dafür einstellt, wie drastisch sich ihr Leben von dem der Kinder aus Deutschland unterscheidet (das die jungen Leser ja aus eigener Erfahrung kennen). Doch allen organisatorischen Hindernissen zum Trotz bereitet die Mannschaft alles für ein zünftiges Spiel vor und am Ende siegt die Leidenschaft für den Sport.
Das Buch von Hermann Schulz legt über weite Strecken ein eher gemächliches Erzähltempo vor. Die Schilderung des Alltages in Bagamoyo und die zahlreichen Vorbereitungen für das wichtige Spiel nehmen einen großen Teil der Geschichte ein, in der die Mannschaft aus Deutschland wie ein Fremdkörper aus eine weit entfernten Welt wirkt. Es ist deutlich zu spüren, dass es ein Anliegen des Autors ist, dem Leser ein Gefühl für die Lebenswirklichkeit der Menschen in Afrika zu vermitteln. Und vor dem Hintergrund dieser großen Unterschiede spielt sich dann der spannende sportliche Wettkampf ab, der schließlich zu der Erkenntnis führt, das es letztlich nicht wichtig ist, wer die teureren Schuhe besitzt oder welche Hautfarbe oder Glauben jemand hat - wichtig ist nur, wer am schärfsten schießt!
Die kurzweilige Geschichte dürfte nicht nur fußballbegeisterte Jungen ansprechen, denn Nelsons Schwester Mandela spielt nicht nur in dem Fußballmatch als Verteidigerin eine zentrale Rolle, sondern kann am Ende auch noch auf dem Tisch tanzen!

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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