Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-423-64086-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
306
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leben der dunkelhäutigen Therese in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts

Beurteilungstext

Therese wurde 1900 in Elberfeld geboren, weil ihre afrikanischen Eltern hier gerade als Darsteller von sogenannten „Völkerschauen“ unterwegs waren. Da Babys bei den Umherreisenden nicht geduldet wurden, wurde Therese kurzerhand an ein junges deutsches Ehepaar abgegeben, das sich rührend um das Baby und spätere Mädchen Therese kümmerte. Natürlich war ein dunkelhäutiges Kind damals eine absolute Ausnahme in Deutschland, aber die Pflegeeltern vermittelten Therese genug Selbstbewusstsein, so dass sie mit der Situation gut umgehen konnte. Im Anschluss an die Schule absolvierte sie eine Ausbildung als Pflegerin und Erzieherin im Diakonischen Werk in Kaiserswerth bzw. später in Hamburg und übernahm mit nur 23 Jahren die Leitung eines Kinderheims in Groß Borstel. Zufällig lernte sie einen ihrer Brüder kennen, der ihr viele gute Tipps für ihr weiteres Leben gab. Als Hitler an die Macht kam, beschloss sie, Deutschland zu verlassen und gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann nach Togo zu ziehen.
Das Buch beschreibt das Leben der Therese William, die es tatsächlich gegeben hat und die der Autor Hermann Schulz in Afrika kennenlernen durfte. Auch wenn es keine richtige Biographie ist (wie Schulz im Nachwort erklärt), so ist es ein sehr spannender Roman geworden mit einer abenteuerlichen Lebensgeschichte, die sich sicherlich so hätte abspielen können. Schulz als Wuppertaler und Afrika-Kenner hat gut recherchiert und eine gut leserliche Geschichte aufgeschrieben, bei der man als Leserin oder Leser natürlich wissen möchte, wie es weitergeht. Für Kinder halte ich den Roman allerdings nur bedingt für geeignet, da Hermann Schulz gerne auch „altmodische“ oder gestelzte Ausdrücke benutzt, die heutzutage nicht mehr so leicht verständlich klingen (z.B. „Er war mit seiner Tirade über den Rat der Stadt noch nicht zu Ende, als es schellte“ (S. 16), „Dann haben Sie doch sicher Papiere, einen Ausweis oder so“, wollte der Schutzmann wissen, nahm seinen Tschako ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.“ (S. 32)). Allerdings gewöhnt man sich im Laufe des Buchs an seinen Schreibstil – zumal er zum Zeitgeist der Geschichte passt. Für heranwachsende Leserinnen und Leser beleuchtet das Buch eine wirklich interessante Epoche und das Thema „Völkerschauen“ wird noch viel zu selten thematisiert. Meiner Meinung nach ist Hermann Schulz eine sehr empfehlenswerte und durchaus sehr lesenswerte Geschichte gelungen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Dorothee Reineke; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 05.06.2022

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