Major Dux oder der Tag, an dem die Musik verboten wurde

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Baltscheit, Martin
Seitenanzahl
96
Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Erlangen
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Major Dux verbietet Musik und Geräusche, weil er die schönste Stimme der Welt noch einmal hören will. Doch wer ein begeisterter Musiker ist, der probt im Untergrund und lässt die Wände wackeln.

Beurteilungstext

Major Dux, der zum Schluss nur eine kleine winzige Stockente ist, reißt die Macht an sich, entlässt den Minister für Geräusche und Akustik und fordert absolute Stille. Davon ist der Schriftsteller mit dem klangvollen Namen Bartolomäus Bob zunächst irritiert. Doch dann hat er die Idee, die er auch seinem Verlag unterbreiten will: Er beginnt ein “Gedicht über die Stille” zu schreiben. Die Idee ist gut und führt zu einer skurrilen und spannenden Geschichte. Darin dienen installierte Abhörgeräte allein dem Major, um die “schönste Stimme der Welt” einzufangen, in die er sich einst verliebte. Die Sängerin allerdings war damals “hässlich, sehr hässlich sogar!” gewesen.
Das Buch mit der plakativen Covergestaltung erschien unter dem Titel “Major Dux oder der Tag, an dem die Musik verboten wurde!”. Die Geschichte, “Erlebt und notiert von Bartolomäus Bob”, ist selbstverständlich nicht in acht Kapitel, sondern in acht Takte unterteilt und der Schriftsteller selbst ist in das Geschehen verwickelt, das sein Illustrator Martin Baltscheit in ganz- oder doppelseitigen Bildern und auch mittendrin im Text durch groteske Tierfiguren, Instrumente und wackelnde Häuserfassaden in Szene setzt. Wechselnde Schriftarten, -größen und -farben unterstreichen den Rhythmus der Akteure, der Musizierenden, Tanzenden, Swingenden. Die Geschichte ist aktions- und anspielungsreich gestaltet. Musikanfängern unter den Lesern baut z.B. die Eselin mit ihrer Forderung “Geh du alter Esel, hole Fisch” eine Eselsbrücke, um steigende Quintenintervalle erfassen zu können. Der Hund, der in der Geschichte den Aufpasser im Untergrund spielt und auf bestimmte Töne und Parolen entsprechend reagiert, heißt natürlich Pawlow. Der Schriftsteller, der genau weiß, dass die Geschichte nur gut ausgehen kann, wenn ein Wunder geschieht, lässt darum Billy Butterfly auftreten und alle - auch die Leser - sind erstaunt, dass die schönste Stimme der Welt einst einer Raupe gehörte, die inzwischen zu einem wunderschönen Schmetterling geworden ist. Ihr schenkt Bartolomäus Bob zum Schluss sein schönes “Gedicht über die Stille”, und es ist “unnachahmlich, wie sie - mit Major Dux am Flügel - aus ein paar Wörtern ein Song machten.” Die Leser selbst können zur Vertonung der lyrischen Gedichtzeilen angeregt werden und mit Batolomäus Bob feststellen: “Musik ist Dynamit”, setzt in Bewegung und lässt sogar Mauern einstürzen, wie schon in der Bibel zu lesen ist. Aber “Auch die Stille ist Musik”. Sie in allen Nuancen zu vernehmen, dazu regt das Buch auf originelle Weise an.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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