Lotta zieht um

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Das kleine Mädchen Lotta hält nach dem Erwachen ihren Traum für Realität, woraufhin der Streit seinen Lauf nimmt.

Beurteilungstext

Lotta aus der Krachmacherstraße wird schlecht gelaunt wach. Sie hat geträumt, dass ihre beiden Geschwister ihren Teddy geschlagen haben. Leider weiß sie noch nicht, dass der Traum nur ein Traum ist und somit nimmt das Missverständnis seinen Lauf, mündet direkt in einen handfesten Krach mit der Mama und führt zu Lottas Auszug.
Wie man es von Astrid Lindgren gewohnt ist, vermittelt sie einfühlsam und bildhaft die Lebensrealität des kleinen fünfjährigen Mädchens, scheut sich dabei nicht auch vermeintlich negative Gefühle wie Traurigkeit und Wut in aller Deutlichkeit hervorzuheben.
Das Verhalten von Lottas Eltern ist sehr verständnisvoll mit ihrem Kind, es werden aber auch Grenzen ihrer Geduld aufgezeigt. Kein ""pädagogisch wertvolles"" Idealbild wird vermittelt, sondern ein realistisches, auch gutwollende Eltern reagieren nicht immer optimal. Wichtig jedoch ist, dass Fehlverhalten zugegeben wird und damit eine ehrliche Versöhnung möglich ist.
Genau das geschieht bei der kleinen Lotta, die nach einem turbulenten Tag voller Gefühlsschwankungen letzten Endes glücklich und zufrieden in ihrem Bett einschläft.
Weniger gelungen dagegen finde ich die Zeichnungen von Ilon Wikland. Insbesondere der Gesichtsausdruck der wütenden Lotta mit dunklen Schatten unter den Augen ist derartig abschreckend, dass kleinere Kinder davon Angst bekommen. In einem Bilderbuch für das Kindergartenalter nehmen passende Illustrationen einen hohen Stellenwert ein, da die Kinder davon stark beeindruckt werden.
Schade, wirklich kein Vergleich mit den wunderschönen Zeichnungen in dem Buch ""Na klar, Lotta kann radfahren!"" derselben Illustratorin (und Autorin).