Lina vom Ziegenberg

Autor*in
Kordon, Klaus
ISBN
978-3-407-82060-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
112
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lina wohnt mit ihren Eltern weit oben über dem Dorf. Sie ist das einzige Kind auf dem Berg, denn auf den anderen Bauernhöfen leben nur noch alte Leute. Lina leidet unter der Einsamkeit, denn wenn sie nach der Schule über die steile Straße mit den unglaublich vielen Kurven wieder nach Hause gefahren wird, ist sie allein. Besonders schlimm ist es in den Ferien, wenn andere Kinder in den Urlaub fahren, sie aber zu Hause bleiben und den Eltern im Stall und auf der Viehweide helfen muss.

Beurteilungstext

Für die Schönheit der sie umgebenen Natur – für Lina alltäglich – hat sie keinen Blick, und die Tiere betrachtet sie mehr als notwendiges Übel. Einfach gesagt - sie langweilt sich grenzenlos.

Eines Tages, als Lina wieder missmutig auf ihrem Lieblingsfelsen hockt und sehnsüchtig ins Tal hinunterschaut, kommt ein kleiner blauer Vogel angeflogen. Nino Pipandrelli, so heißt der Vogel, kann sprechen! Er bringt Farbe und Spaß in Linas Leben. Schon wenn er sie am frühen Morgen weckt mit der Frage: „Gut geschlafen, gut gelaunt?“ geht ein bisschen die Sonne auf. Nino versteht es, Linas Aufmerksamkeit auf die Tiere des Hofes zu lenken, zum ersten Mal nimmt sie sie bewusst wahr. Denn nun versteht sie plötzlich auch deren Sprache! Sie erfährt vom Hahn, welch anspruchsvolle Aufgabe es ist, die Hühner den ganzen Tag zusammenzuhalten, unterhält sich mit Mama Sau über deren zwölf Ferkel und bedankt sich bei einer Kuh für die regelmäßig „gelieferte“ gute Milch.
Sie versteht, welche Verantwortung die Menschen gegenüber ihren Tieren haben, denen sie ja die Freiheit und damit die Möglichkeit nehmen, für sich selbst zu sorgen.
Herr Melchior, der ehrwürdige Rabe aus der uralten Eiche, lehrt sie die wirklich wichtigen Dinge des Lebens und auch Murmeltier, Fuchs und Hase, Maulwurf, Maus, Igel, Eidechse, Grashüpfer und Hummel freuen sich, die Bekanntschaft Linas machen zu dürfen.
Kurz – Linas Ferien werden fröhlich und kurzweilig.
Bis plötzlich eines Tages der schon lange leerstehende Nachbarhof bezogen wird und der etwa gleichaltrige Oskar mit seinen Eltern einzieht.
Zuerst freut sich Lina: Endlich wird sie Gesellschaft bekommen. Doch als am nächsten Morgen kein Nino durch ihr Fenster hereingeflogen kommt, um sie zu wecken, als ihr Lieblingsfelsen und ihr See ungefragt von Oskar in Besitz genommen werden, ist sie empört.
Sie reißt aus, stürzt von einem Felsen ab und wird ausgerechnet von Oskar gerettet!
Die Geschichte wird spannend in kindgerechter Sprache erzählt. Die Kinder verstehen sicher die eifersüchtigen Vorbehalte Linas gegen Oskar, erkennen aber auch deren schlimme Folgen. Der kleine Vogel regt ihre Phantasie an und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Schönheiten der Natur.
Viele kluge Lebensweisheiten werden den kleinen Lesern vermittelt, z.B. durch die Überlegungen des blauen Vogels: „Menschen sind doch sehr komische Leute – immer muss erst etwas passieren, bevor sie klug werden.“
Die Geschichte wird durch einige schwarz-weiße Illustrationen von Jasmin Schäfer ergänzt. Die bereichern und verdeutlichen das Geschehen gefühlvoll und ausdrucksstark. So sieht man die Familie und Nachbarn bei der gemeinsamen Suche nach dem Kind wie nächtliche schwarze Schatten oder die verzweifelte Lina auf dem Felsvorsprung, von dem sie sich allein nicht mehr retten kann. Auf den farbigen Cover-Innenseiten verstärkt sich durch das Bild des kleinen Häuschens vor den hohen, schneebedeckten Gipfeln und die freilaufenden Hühner auf den grünen Wiesen der Eindruck der Idylle, in der das kleine Mädchen aufwächst.
Das Buch ist gut geeignet für Kinder, die über die Erstlesephase hinaus sind. Sie werden durch die spannende Erzählweise sicher zum Durchhalten animiert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 18.11.2015

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