Liebestot
- Autor*in
- Blobel, Brigitte
- ISBN
- 978-3-570-15550-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 288
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die siebzehnjährige Merle lernt Noah im Internet kennen. Auf der gemeinsamen Reise durch Schottland wird anfängliche Liebe zum Albtraum.
Beurteilungstext
Merle, siebzehnjährige Schülerin, lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in Schleswig-Holstein. Die Eltern besitzen eine Friedhofsgärtnerei, in der Merle häufig mithilft. Noah, den sie beim Chatten kennenlernt, lebt in Nürnberg. Noah schlägt vor, gemeinsam mit ein paar Freunden von ihm in den Sommerferien nach Schottland zu reisen. Sie treffen sich in Edinburgh. Noah holt sie ab. Allein, von Freunden ist nicht mehr die Rede. Noah hatte das einfach so entschieden, dass er lieber mit ihr allein reisen wollte. Merle ist trotz ihrer anfänglichen Bedenken bereit, zu zweit loszuziehen.
Ihr Mobiltelefon ist nicht mehr in ihrer Rucksackaußentasche, als sie ihre Eltern eine SMS schicken will. Noah hat gar keins. Bevor sie weiter reisen, kann Merle noch an ihre Eltern in einem Internetcafe mailen. Über Noah und dass sie allein reisen schreibt sie nichts. Noah schreibt eine Art Tagebuch mit einem Smartpen, womit er viel Zeit verbringt. Merle erfährt nichts über den Inhalt. Später wird klar, dass er die Texte verschlüsselt ins Internet stellt. Einmal sieht sie auch an Noahs Unterarm ein paar schmale rote Streifen. Später will er auch Merle überzeugen sich zu ritzen und das Blut zu trinken. Die Reise in die Einsamkeit Schottlands setzen sie mit gemieteten Ponys fort. Und jetzt wird Merle langsam klar, was Noah vorhat. Sie soll mit ihm gemeinsam von einer Klippe in den Tod springen.
Der Thriller erzeugt die Spannung durch zwei aufeinander zulaufende Handlungsstränge. Die Kapitelüberschriften sind Datumsangaben. Sie sind aber zeitlich versetzt. So beginnt der Erzählstrang, der letztlich zur Fahndung nach Merle und Noah führt, im Buch bereits, ehe man etwas von Noahs Absichten weiß mit dem Kapitel vom 8. August. Die Fahndung beginnt, als ein angeschossenes Pony gefunden wird. Die Datumsüberschriften der Reise mit den Ponys beginnen hingegen am 5. August. Am 10. August treffen sich beide Handlungsstränge.
Führen die Anstrengungen noch zur Rettung der beiden? Die Autorin erzählt die spannend zu lesende Geschichte in kurzen, verständlichen Sätzen. Die Personen wirken authentisch. Etwas unwahrscheinlich ist es allerdings, wenn Polizisten auf der Suche nach dem Paar, obwohl informiert, dass Noah eine Waffe trägt, ihre Dienstwaffen im Kofferraum des Dienstwagens zurücklassen. So entsteht zwar noch einmal ein neuer Spannungsbogen, doch der wirkt aufgesetzt.
Ein gut geschriebenes spannendes Buch, das plausibel und ohne erhobenen Zeigefinger auf Gefahren bei Internetbekanntschaften hinweist.