Land des Feuers, Land der Sehnsucht

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-401-05624-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
---
Illustrator*in
Seitenanzahl
424
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Südafrika 1896, kurz vor dem Burenkrieg: Das Leben der burischen Farmertochter Lena ändert sich schlagartig, als plötzlich ihr bislang unbekannter Halbbruder Julian nach dem Tod seiner Mutter auf die väterliche Farm kommt: Die beiden entwickeln schnell mehr als geschwisterliche Gefühle, die Julian veranlassen, die Farm zu verlassen.

Beurteilungstext

Schröder lässt die Handlung seiner Erzählung kurz vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im burischen Südafrika spielen: Dabei gelingt es ihm den Leser in diese fremde Welt einzuführen, die einerseits von der tiefen Religiosität der Calvinisten geprägt ist, andererseits aber ständig den unbändigem Nationalstolz der Buren und ihren Hass auf die Briten widerspiegelt – was letztlich im großen Burenkrieg von 1899-1902 mündet.
Die von Schröder aufgegriffenen Motive sind allerdings nicht neu: Ein Mädchen verliebt sich in den Halbbruder und er auch in sie, woraufhin er flieht und zudem Priester werden will. Die Vermittlung zwischen den beiden übernimmt Lionel, ein Freund des Bruders, der wiederum ein britischer Offizier und damit alles anderer als willkommen bei dem Mädchen ist. Beim Ausbruch des Krieges wird auch Lenas Familie von dessen Folgen getroffen: Der Vater und die Brüder treten den burischen Freiheitskämpfern bei und Lena muss gemeinsam mit der Tante die Leitung Farm übernehmen. Als mit zunehmender Kriegsdauer die burischen Familien von den Briten in Konzentrationslagern zusammengepfercht werden, muss auch Lena mit den noch verbliebenen Familienmitgliedern die Farm verlassen. Wie zufällig wird dann der Freund des Bruders und britische Offizier, für den Lena inzwischen mehr als nur Freundschaft empfindet, dem Wachpersonal des KZ zugeteilt. Nach Kriegsende gehen Lena und Lionel nach Rhodesien um dort einen Neuanfang zu machen.
Die Handlung der Erzählung verläuft linear und z.T. leicht vorhersehbar. Auch die Figuren sind eindimensional angelegt. Allerdings ist hier in besonderem Maße auf Dele, die Schwester Lenas, hinzuweisen: Während der ganzen Erzählung ist diese Figur eine Trägerin der Antipathie: Sie ist ständig neidisch, missgünstig, faul und spannt letztlich den für Lena vorgesehenen Ehemann aus. Am Ende werden aber gerade die Motive für das Handeln dieser Figur durch ein Gespräch zwischen den Schwestern deutlich: Sie, Dele, litt immer darunter, dass sie nur die zweite war, die im Schatten der großen, vernünftigen Schwester stand und stets an ihr gemessen wurde.
Insgesamt ist „Land des Feuers, Land der Sehnsucht“ als empfehlenswert einzustufen. Wenn auch Plot und Figurenkonstellation keinesfalls durch besondere Innovation bestechen, so spricht doch das zeitlich-räumliche Setting für die Erzählung: Der Leser erfährt mit der Darstellung des Burenkrieges und seines politisch-kulturellen Hintergrundes interessante Fakten zur Geschichte Südafrikas, die in der Regel nicht Teil des schulischen Geschichtsunterrichts ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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