Die lange Reise des Jakob Stern

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-8415-0562-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

1939 wird der 15-jährige Jakob Stern mittels eines Kindertransportes nach England geschickt. Die Eltern wollen ihr Kind retten, denn die Verfolgung der Juden in Deutschland wird täglich brutaler und lebensbedrohlicher.
Jakob hat keine Vorstellung von dem, was ihn erwartet, aber an das, was er und viele andere jüdische Kinder in England erleben, hätte er nie gedacht.

Beurteilungstext

Von den rund 10.000 jüdischen Kindern, die über die Kindertransporte nach England gelangten, haben sicherlich nicht alle die bitteren Erfahrungen gemacht, die Jakob als Stellvertreter dieser Kinder erleben und überleben muss. Jakob ist eine fiktive Figur, aber die historischen Informationen beruhen auf Tatsachen.

Einige Kinder wurden adoptiert, andere als billige Arbeitskräfte in Familien geholt. Jakob und andere Juden lebten in diversen Camps, erlebten Schikanen, Verachtung, Rechtlosigkeit und wurden nicht selten mit den deutschen Kriegsgefangenen in einen Topf geworfen. Jakob überlebt einen Schiffsuntergang und wird schließlich nach Australien verbracht. In all dem Elend gibt es seltene Glücksmomente und wenige echte Freunde, auf die man sich in allen Situationen verlassen kann.

Schröder erzählt diese Geschichte immer auch mit einem Blick auf die gesamte politische und gesellschaftliche Situation. Über die Existenz Gottes diskutiert Jakob ebenso wie über das Ansehen der Juden in der Welt.

Schröder stellt in seinem Buch viele unterschiedliche Charaktere vor: Die Profiteure, die Machtmenschen, die Rücksichtslosen, die Gleichgültigen, die Resignierten, die Solidarischen, Liebende und Freunde, die ihr Leben für den anderen geben würden. Er zeigt, wie Menschen in höchster Not sehr unterschiedlich reagieren und wie unendlich viel Leid Menschen ertragen können, so lange noch ein wenig Hoffnung vorhanden ist.
Fazit: Eine informative Lektüre mit einem Protagonisten, dem man viel Mitgefühl entgegenbringt und der durch seine Einstellung zum Leben und sein Tun als Vorbild dienen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.01.2019

Weitere Rezensionen zu Büchern von Schröder, Rainer M.

Schröder, Rainer M.

Himmel ohne Sterne - Der lange Weg nach Palästina

Weiterlesen
Schröder, Rainer M.

Wolf Moon River

Weiterlesen
Schröder, Rainer M.

Wolf Moon River

Weiterlesen
Schröder, Rainer M.

Himmel ohne Sterne

Weiterlesen
Schröder, Rainer M.

Himmel ohne Sterne

Weiterlesen
Schröder, Rainer M.

Tage der Finsternis

Weiterlesen