Himmel ohne Sterne - Der lange Weg nach Palästina

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-570-31241-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
573
Verlag
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Leah und Jannek haben als Kinder oft miteinander gespielt. Während der Zeit des Nationalsozialismus kommen sie in verschiedene Konzentrationslager, die sie beide mit viel Glück überleben. Per Zufall treffen sie sich 1946 in München wieder. Ihr Traum ist die Einwanderung nach Palästina und das Leben in einem jüdischen Staat. Allerdings ist die Einreise politisch nicht erwünscht.
Um dennoch nach Palästina zu gelangen, schließen sie sich einer jüdischen Untergrundorganisation an. Unter unsäglichen Schwierigkeiten und Strapazen gelangen sie nach Palästina. Aber ihr Traum, dort eine Zukunft aufbauen zu können, erfüllt sich nicht! Statt dessen werden sie immer wieder in Anschläge und Kämpfe verwickelt.

Beurteilungstext

„Himmel ohne Sterne“ ist ein bedrückender Roman: Die handelnden Personen kämpfen nicht nur um das Überleben in der Nachkriegszeit, sie tragen auch schwer an den zurückliegenden Grausamkeiten, die sie während der Zeit in den Konzentrationslagern sehen und erleiden mussten.
Die Erlebnisse, die Rainer M. Schröder schildert, hat er schriftlichen Quellen und auch Interviews mit Zeitzeugen entnommen. Er schreibt im Nachwort: „Meiner Schätzung nach beruht der Kern von gut 90 Prozent aller Szenen auf tatsächlichen, überlieferten Begebenheiten.“
In dem Maße, wie die beiden Protagonisten und auch die weiteren Personen des Romans sich gegenseitig öffnen, erfährt und erlebt der Leser immer wieder Szenen höchster Grausamkeit. Diese erschüttern den Leser zusätzlich noch durch die berichtete Teilnahmslosigkeit und auch Genugtuung der Täter.
Aber nicht nur die zurückliegende Zeit der Akteure wird erzählt: Auch die Nachkriegszeit, in der das Geschehen spielt, ist gefüllt mit Hindernissen und z.T. auch Gräueltaten, die denen der Nationalsozialisten in nichts nachstehen. Die Rolle der Alliierten, vor allem das unrühmliche Agieren Englands, erschüttert den Leser immer wieder.
Mit Fußnoten und auch mit einem fundierten Anhang erläutert der Autor die politischen Strömungen jener Zeit, die Vereinbarungen, die Macht- oder auch Willenlosigkeit der Politiker und die Wirkungslosigkeit der abgeschlossenen Verträge und der internationalen Organisationen.
„Himmel ohne Sterne“ greift zwar ein Geschehen auf, das ca. 80 Jahre zurück liegt, hält aber in Verbindung mit den Ereignissen der Gegenwart den Menschen einen erschreckend aktuellen Spiegel vor.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 02.04.2020

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