Krumme Gurken

Autor*in
Konecny, Jaromir
ISBN
978-3-570-30844-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
270
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es wird geschildert, wie der 16-jährige Benn, der schon in Dresden seine pubertären Gefühle kaum zu steuern vermag, mit seiner Familie nach Bayern gelangt, weil sein Vater die Stelle eines Hausmeisters in einem Mädcheninternat antritt. Nun ist die Situation für ihn noch ärger, denn gleich vier Mädchen bemühen sich um ihn, und er muss oft seinen Freund in Sachsen anrufen, um Ratschläge für sein Überleben einzuholen.

Beurteilungstext

Der Poetry-Slam-Star Konecny hat bereits zwei größere Erzählungen zu ähnlichen Themen erfolgreich publiziert (Hip und Hop und Trauermarsch; Doktorspiele). Der Held Benn, der sich im Internet Jerry von Helsing nennt, ist ein ganz normaler Schüler seines Alters. Sein Freund Rowdy ist ein musikalisch begabter Junge im gleichen Alter, und beide haben die seltsamsten Ideen, die sie brachial umsetzen, sowohl im familiären, als auch im schulischen und im Freizeitbereich. Beide sind noch “Jungfrauen”, tun aber so, als hätten sie schon tausende Mädchen sexuell beglückt. Ihre Gespräche drehen sich um nichts anderes als um sexuelle Befriedigung. Ihre Dialoge sind angereichert mit vulgären und zotigen Vokabeln just aus diesem Bereich. Aber da der Leser weiß, dass es sich lediglich um Vorstellungen von derartigen Aktionen handelt, wird der abstoßende Eindruck etwas abgeschwächt, den man sonst hätte haben können. Benn hat, nicht nur wenn er Mädchen sieht, es reicht schon an eines zu denken, einen Ständer, und er wichst deswegen ständig, was das Zeug hält. Und nun die neue Gelegenheit, denn im bayerischen Internat wohnt er nicht nur direkt über jenem Mädchenzimmer der vier Hübschen, die er nun bezirzen kann, sondern diese vier drehen den Spieß um und bemühen sich, jedes auf seine aggressive Weise, um ihn, den eigentlich Unbedarften. So entstehen die komischsten Situationen, die auch dem entsprechend humorvoll und grotesk wiedergegeben werden. Konecny ist ein Meister des Wortwitzes und der Situationskomik, und selbst als erwachsener Leser musste ich oft laut lachen während der Lektüre. Bereichernd wirken die eingeschobenen sächsischen Sprachelemente, die insbesondere dem Vater Benns entfleuchen und auch fast buchstabengetreu nachgezeichnet werden. Dass sich in jenem Internat noch einige Mädchen befinden, die es ebenfalls von Sachsen nach Bayern verschlagen hat, entspricht dem Zeitgeist und ist gleichsam originell. Die unterschiedlichen Einschübe von jugendgemäßen Texten und Liedern, speziellen Zugängen zum Internet für die betreffende Altersstufe und eigenartigen Redeweisen der Jugendlichen dürften das Buch auch bei der avisierten Lesergruppe attraktiv erscheinen lassen. Und die krummen Gurken sind nichts anderes als die beiden Penisse der zwei Jungen, die sie sich nicht nur gegenseitig zeigen, sondern daraus den Namen für eine virtuelle Musik-Band kreieren, die bei Youtube einen riesigen Erfolg erzielt.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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