Herz Slam
- Autor*in
- Konecny, Jaromir
- ISBN
- 978-3-473-40131-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 382
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Teaser
Hauptschüler sind dumm, prollig und schlecht angezogen - behauptet Leas beste Freundin Sophie. Lea findet Sophie manchmal ziemlich arrogant, dennoch hat auch sie so ihre Vorurteile. Als die beiden sich für einen Poetry-Slam-Workshop anmelden, wissen sie nicht, dass auch Jugendliche einer anderen Schule daran teilnehmen werden: einer Hauptschule. Eine Vollkatastrophe! Es hagelt Wortgefechte und Beleidigungen, doch nach und nach beginnen die Fronten zu bröckeln und Herzen heftig zu schlagen...
Beurteilungstext
Jaromir Konecny hat in „Herz Slam“ über seine „literarische Jugend, den Poetry Slam, aus der Sicht eines Mädchens“ geschrieben, wie man im Nachwort des Buches lesen kann. Konecny (Jahrgang 1956) ist in Prag geboren und aufgewachsen und Mitbegründer der deutschen Poetry-Slam-Scene. Das ist dem Buch auch deutlich anzumerken, denn es ist gespickt mit Texten von deutschen Slamgrößen und Lyrikern (z. B. Bas Böttcher und Nora Gomringer), ebenso wie mit älteren, eigenen Texten des Autors. Daher würde ich das Buch sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene empfehlen, die sich für Poetry-Slam interessieren.
Schwerpunkt der Handlung ist, neben der modernen Lyrik, das Thema Hauptschüler gegen Gymnasiasten, wobei die „Hauptschule“ im Buch die bayerische Bezeichnung Mittelschule trägt: Lea und ihre Freundin Sofie (beide vom Gymnasium) nehmen an einem Poetry-Slam-Workshop teil, an dem (oh Schreck!) ansonsten nur Mittelschüler mitwirken. Nachdem zahlreiche Vorurteile thematisiert und abgebaut wurden, kommt es zwischen den beiden Mädchen und zwei männlichen Mittelschülern zu allerlei Liebelei und Herzschmerz. Am Ende geht natürlich alles gut aus und beide bekommen ihren Traumprinzen. Deutlich kann man zwischen den Zeilen lesen, dass der Autor vom dreigliedrigen Schulsystem nicht viel hält und mit Sicherheit ein Verfechter des längeren gemeinsamen Lernens und der Gemeinschaftsschule ist.
Leider ist das Buch durch seine Erzählperspektive (wir erfahren alles nur aus Leas Sicht), seinem Titel (HERZ SLAM) und die Gestaltung des Covers wohl nur für Mädchen attraktiv. Schon wegen dem aus Buchstaben geformten Herz auf der Titelseite werden Jungs im Zielgruppenalter wahrscheinlich einen großen Bogen um das Buch machen.
Deswegen und wegen dem nicht unbeträchtlichen Umfang von 382 Seiten eignet sich das Buch aus meiner Sicht leider nicht als Klassenlektüre. Für literarisch interessierte Mädchen ab 12 Jahren ist es aber auf jeden Fall zu empfehlen.