Falsche Veilchen

Autor*in
Konecny, Jaromir
ISBN
978-3-423-71632-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach der Entlassung aus der Jugendhaft hat Leon Arbeit in einem Blumenladen gefunden, Familienanschluss inklusive. Er verliebt sich in die Tochter des Hauses. Laura ist hübsch, klug und interessiert sich wie Leon für Kriminalfälle. Nur ihre Freunde, alles Kinder aus reichem Elternhaus, mag Leon nicht. Und sie mögen ihn nicht. Als er trotzdem ein paar Tage mit der Clique in der Villa des Vaters von Lauras Freundin Melina verbringt, wird dort ein Tresor aufgebrochen. Der Verdacht fällt auf Leon..

Beurteilungstext

Eigentlich hat Leon gar keine Lust, mit diesen Wohlstandskindern Zeit zu verbringen. Aber es sind Lauras Freunde – und Leon möchte Laura nicht vor den Kopf stoßen. Schließlich ist er in sie verliebt! Also fährt er mit in die Villa von Melinas Vater, um ein paar Tage mit allen zu verbringen. Aber er merkt schnell, dass er mit den anderen wenig anfangen kann. Zu groß ist der Unterschied zwischen ihrer und seiner Welt.

Leons Mutter starb, als er 12 Jahre alt war. Der hilflose Vater steckte Leon in ein Heim und machte sich aus dem Staub. Er ging nach Indien und überließ den Jungen seinem Schicksal. Leon geriet auf die schiefe Bahn, er war an die falschen Leute geraten und hatte sich bald auf das Knacken von Tresoren spezialisiert. Aber das ist lange her. Leon hat seine Jugendstrafe abgesessen. Er ist inzwischen 16 und will mit kriminellen Dingen nichts mehr zu tun haben. Mit Lauras Freunden aber auch nicht!

Als am Abend alle anderen feiern und die meisten schon ziemlich betrunken sind, schaut Leon aus „reinem Interesse“ - oder ist es gefährliche Gewohnheit? - nach, ob es im Hause des reichen Kieferorthopäden einen Tresor gibt. Er amüsiert sich darüber, wie leicht dieser zu öffnen ist, entnimmt aber nichts und schließt auch den Tresor wieder. Nachts aber wacht Leon von lauten Geräuschen auf. Der Tresor wurde aufgebrochen, und ein Nachtwächter liegt niedergeschlagen daneben. Leon benachrichtigt sofort die Polizei. Natürlich fällt trotzdem der Verdacht auf ihn, denn natürlich hat er Fingerabdrücke am Tresor hinterlassen! Auch den Golfschläger, mit dem der Nachtwächter niedergeschlagen wurde, hatte er spontan in die Hände genommen, als er bei dem Verletzten ankam. Fast alles spricht erstmal also gegen Leon. Aber Laura glaubt ihm. Zumindest ist sie davon überzeugt, dass Leon niemals jemanden niederschlagen würde, und so gehen beide zusammen auf Spurensuche. Während Leon noch immer unter Verdacht steht, leisten die beiden richtige Detektivarbeit. Dabei kommt ihnen Leons Fähigkeit, nicht nur Tresore, sondern auch Passwörter und andere Codes zu knacken, sehr zu Hilfe. Am Ende können sie den Täter sogar ermitteln, kurz bevor die Polizei ebenfalls auf dessen Spur gekommen ist. Dabei kommt nebenbei auch viel Unschönes über die „feinen“ Eltern mancher Freunde von Laura heraus.

Einen sehr spannend und mit viel Sprachwitz erzählten Detektivroman mit ernst zu nehmendem sozialkritischen Hintergrund hat Konecny hier für junge Leute ab ca. 14 Jahren geschrieben. Das Buch regt zum Nachdenken über viele angerissene Themen an. Vor allem aber macht es einfach Spaß macht, das Buch zu lesen. Besonders die Beschreibungen der unterschiedlichen Typen, die Laura und Leon auf ihrer Spurensuche treffen, sind einfach wunderbar. Man lernt manches, was man vielleicht nur vom Hörensagen kennt, ein bisschen besser kennen und verstehen, seien es nun Leute mit stärkerer geistiger Einschränkung oder Leute aus dem kleinkriminellen Milieu. Das Buch ist in der Ich-Form aus Leons Perspektive geschrieben. Und der ist nicht auf den Mund gefallen, ebenso wie Laura, die bei Bedarf ziemlich coole Sprüche klopfen kann. Überhaupt lebt das Buch sehr von seinen lebhaften Dialogen. Es hat einen hohen Unterhaltungswert. Auch reine Gelegenheitsleser könnten daher ihre Freude an dem Buch haben, es hat wohl das Zeug zu einem Bestseller.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BSH; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 29.03.2016

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