Jäger des weißen Goldes

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-401-02895-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Steffens, Klaus
Seitenanzahl
395
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der zweite Jagdgehilfe Patrick O´Brien wird von Lord Harland verstoßen und muß die Ländereien des Lords umgehend verlassen. Eine folgendschwere Entscheidung. Patrick schließt sich das Mädchen Abigail an. Zusammen bilden beide ein recht erfoglreiches Gaunerpärchen. Als ihnen das Pflaster in England zu heiß wird, wandern sie nach Südafrika aus, um dort ein neues Leben als Farmer zu beginnen. Jeder von beiden will auf seine Weise zum Gelingen des Vorhabens beitragen. Patrick erwirbt mit Elfenbein ein enormes Vermögen, mit dem er sich allerdings nur einen Teil seines Traums erfüllen kann.

Beurteilungstext

Rainer M. Schröders historische Romane schlagen Brücken zu längst vergangenen Zeiten. Der Roman “Jäger des weißen Goldes” läßt den Leser Einblick nehmen in die Lebensgewohnheiten am Beginn des 19. Jahrhunderts zunächst auf den britischen Inseln und dann in der Kapkolonie in Südafrika. Wie in all seinen Romanen hat sich Schröder auch für diesen Roman intensiv mit den gesellschaftlichen, kulturellen, finanziellen und landschaftlichen Gegebenheiten befasst. Das führt dazu, dass er aus diesem Fundus schöpfend, sehr breit und ausführlich, für junge Leser fast zu ausführlich schreibt. Er geht sehr ins Detail, liebt die Wiederholung und strapaziert dadurch gelegentlich die Lesegeduld des jugendlichen Lesers. Der vorliegende Roman ist vierteilig. Die Vorgeschichte, quasi die Einleitung, spielt in England und beansprucht bereits mehr als ein Viertel der Textseiten. Bezogen auf den Titel des Buches ist das zu lang. Für sich genommen ist die “Einleitung” (Strandgut) spannend und auch ohne das Nachfolgende lesenswert. Teil zwei “Die Karawane des Glaubens” vermittelt einen Einblick in die missionarischen Aktivitäten in Südafrika am Beginn des 19. Jahrhunderts und steht nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Thematik des Romans, auch interessant und lesenswert. Erst nach der Hälfte des Buches beginnt die Ausarbeitung des angegebenen Themas:”Jäger des weißen Goldes”. Der dritte Unterabschnitt hat es in sich. Schröder lässt vor dem Auge des Lesers die ganze Grausamkeit der Wilderei vorbeiziehen und der Leser erschaudert vor der Skrupellosigkeit der Wilderer gegenüber Mensch und Tier. In “Lion´s Gate”, Teil vier des Romans, erzählt Schröder wie Patrick sesshaft wird. Die Zeit ist geprägt durch die Auseinandersetzungen mit dem Britischen Empire, einem Aspekt der Geschichte, der den Leser bei der Lektüre des Buches ins Grübeln kommen lässt. Schröder vernachlässigt in seinem Buch auch nicht die zwischenmenschlichen Wünsche, Hoffnungen oder Probleme. Bestechend sind seine philosophischen Analysen, seine weltanschaulichen Positionen, sein ausgewogenes Urteil, seine positive, bejahende Weltsicht und vor allem seine außergewöhnliche Sprachkompetenz, die vor allem den erwachsenen Leser zu begeistern vermag. Mit diesem Buch hat Schröder wieder ein Stück Weltgeschichte in den Erfahrungshorizont seiner treuen Leserschaft gerückt und durch seine Vorortrecherchen authentisches Wissen dem Vergessen entrissen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPPO.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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