Insel der Gefahren

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-401-02499-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
478
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dean Stanford, Besitzer und einziger Pilot einer kleinen Airline, erhält den Auftrag, einen Mann von den Bahamas nach Florida zu fliegen. Kurze Zeit, nachdem das Flugzeug abgehoben hat, zwingt der Passagier den Piloten zur Bruchlandung auf einer Insel. Als Stanford wieder zu sich kommt, befindet er sich bereits mitten in der Auseinandersetzung von Drogenhändlern...

Beurteilungstext

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um die Taschenbuchausgabe des 2003 erschienenen Abenteuerromans.
Ungewöhnlich für Schröder ist die Wahl eines Ich-Erzählers. Allerdings entstehen daraus keineswegs erzählerische Schwächen. Vielmehr gelingt es, die Situation aus der Perspektive eines Mannes einzufangen, der unfreiwillig in die Machenschaften der Drogenmafia hineingezogen wurde und nun den Wunsch nach in Selbstjustiz ausgeübter Gerechtigkeit hegt. Dabei befindet sich der Ich-Erzähler mehrfach in Gewissenskonflikten ob der moralischen Richtigkeit seines Handelns und dem Wissen um die Gefahr, die Liebe seiner Freundin zu verlieren.
Dem Ich-Erzähler stehen für die Planung und Durchführung des Coups gegen die Drogenhändler drei Freunde zur Seite, von denen jeder besondere Qualifikationen mitbringt, die sich idealerweise ergänzen. Allerdings handelt es sich keineswegs um besonders glatte Typen, ein jeder hat eine eigene, z. T. sehr kuriose Lebensgeschichte, so dass die drei Männer alle in unterschiedlichen Beziehungen zum Ich-Erzähler stehen und es untereinander immer wieder zu Spannungen kommt.
Rainer M. Schröder hat die Bahamas als Handlungsort für diese vom Plot spannend angelegte Erzählung gewählt. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Ausrichtung der Handlung auf landschaftliche Besonderheiten nutzt Schröder gekonnt, indem er z. B. das Drogenversteck in eine landschaftstypische Unterwasserhöhle verlegt oder der Insellandschaft entsprechend Flugzeuge und Wasserfahrzeuge unterschiedlicher Art aufnimmt. Etwas schwierig zu bestimmen ist der Zeitpunkt der Handlung. Da der Protagonist von seinen Erfahrungen aus dem Vietnamkrieg erzählt, wird zunächst nicht ganz deutlich, ob es sich um einen älteren Mann handelt, der ungefähr in gegenwärtiger Zeit erzählt oder um einen jüngeren Mann, so dass die Erzählung in der Vergangenheit spielt. Erst durch die Angabe einer nebensächlichen Jahresangabe erschließt sich, dass die Handlung etwa in den späten 1970er Jahren angesiedelt ist.
Schwächen des Buches bestehen in den z. T. relativ langen und ausführlichen Dialogen sowie in der in weiten Teilen dahinplätschernden Handlung ohne durchgängige Spannung. In dieser Form ist die Erzählung für Erwachsene lesenswert, für ein Jugendbuch bedürfte es hingegen diverser Kürzungen und eines rasanteren Verlaufs.
Das vom Verlag empfohlene Lesealter ist mit 12 Jahren zu niedrig angesetzt: Zum einen wegen der Gewaltdarstellungen und der Legitimation von Selbstjustiz. Zum anderen wegen der zahlreichen Längen und fehlender Identifikationsmöglichkeiten mit dem erwachsenen Ich-Erzähler und seinen Problemen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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