Ich bin hier bloß das Kind

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Aus der Sicht der achtjährigen Hanna wird erzählt, was so in ihren Leben zwischen Familie, Schule und Großmutter alles passiert. Hanna hat zu allem eine eigene Meinung und damit hält sie sich nicht zurück.

Beurteilungstext

In zehn kurzweiligen Kapiteln erzählt Hanna über ihr Familienleben mit Mutter und deren zweiten Ehemann Eberhard, der sich rührend um die beiden weiblichen Familienmitglieder kümmert. Im Stil eines Tagebuchs reiht sie ihre Gedanken und Ansichten aneinander, was es für die Leserschaft manchmal etwas schwer macht, dem zu folgen. In ihrer teilweise altklugen Sprache beurteilt Hanna die Beziehung ihrer Eltern oder Probleme, die im schulischen Bereich auftreten und schließt dann jedes Kapitel mit den Worten: “ich bin ja hier bloß das Kind” ab.
Die einzelnen Kapitel sind in sich geschlossen und insgesamt wird doch eine fortlaufende Geschichte erzählt. An manchen Stellen wünscht man sich allerdings eine Fortführung des Erzählten. So wird z. B. der Streit mit einer Mitschülerin, der damit endet, dass Hanna dieser eine Tüte Kakao über den Kopf schüttet, nicht weiter verfolgt. Hanna muss zwar zur Schulleitung kommen, doch ihre Mutter hält ihr kommentarlos den Rücken frei. Ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter zu diesem Vorfall, findet nicht statt, nur die stumme Übereinstimmung, dass dieses Mädchen schließlich selbst Schuld an diesem Streit war. So wichtig es auch ist, dass Eltern sich schützend vor ihre Kinder stellen, so wichtig ist es allerdings auch, dass darüber gesprochen wird, dass es andere Möglichkeiten im Streit gibt, als handgreiflich zu werden.
Recht unvermittelt wird in einem anderen Kapitel über einen sehr anstrengenden und provozierenden Mitschüler erzählt, aber auch hier bleibt es bei abgeschlossenen Episoden, die nur zum Teil weitererzählt werden.
Illustriert wird das Buch durch witzige Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die gelungen die Personen und die Situation darstellen. So ist das Bild der neue Mitschülerin., die frisch aus New York eingetroffen ist, sehr gut gelungen. Aus den ersten Blick wird deutlich, wie sehr sie sich von den anderen Mitschülerinnen abhebt.