Nil, Nil, ich komme!

Autor*in
Richter, Jutta
ISBN
978-3-446-26219-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rappo, Petra
Seitenanzahl
40
Verlag
Hanser
Gattung
Bilderbuch
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Nilpferd hat Sehnsucht nach dem Nil, denn im Zoo ist nichts wie es sein sollte und das Leben ist trist und unglücklich. Doch eines Tages...

Beurteilungstext

Im Zoo ist fast nur Staub; ein kleiner Tümpel, ein paar wenige Grasbüschel. Das Nildpferd sehnt sich nach dem großen Fluss, dem Nil, und nach seiner Herde. Es ist einsam. Und dann sind da noch die Giraffe, die das Nilpferd ärgert, und der Wärter Bratbüttel, der seine Ruhe haben möchte. Das ist kein Leben, denkt sich das Nilpferd, es ist so trostlos... Und eines Tages nimmt es sein Schicksal in die Hand. Es nimmt Anlauf, durchbricht den Zaun, verlässt den Zoo, die Stadt, durchquert die Wiese, den Wald, die Berge... Nil, Nil, ich komme! Den Ruf nehmen im Meer die Wellen auf, die Tiere in Afrika flüstern es sich zu. Das Nilpferd kommt. Und so ist es auch. Eines Tages trifft es den großen Fluss, und endlich auch seine Herde. Nun ist alles gut, als es seine Schnauze in das große Wasser tauchen kann.
Eindrücklich inszeniert Jutta Bauer die Einöde des Zoos, die Lieblosigkeit, in der das Bedürfnis des Nilpferdes keinen Platz hat. Sehnsucht ist hier nur Schmerz, aber der wird zur Kraft, als das Nilpferd losgeht. Und diese Kraft ist erstaunlich, fantastisch, utopisch und doch genau am Puls des Lebens. Denn es ist eben manchmal nötig, die vermeintlichen Grenzen zu überwinden und das Ungewisse zu wagen. Das Ergebnis ist großartig, kaum zu glauben.
Und darum geht es letztendlich auch nicht. Hier steckt der Kern in der Botschaft selbst. Folge der Sehnsucht, nimm dein Schicksal in die Hand. In eindrücklich-poetischen Worten erzählt Jutta Richter diese Geschichte, einfach und schlicht und doch in der Verdichtung und Wiederholung, dem Singsang und den beschleunigten Aufzählungen entsteht eine dynamische Handlung. Die wird in den grafischen Bildern von Petra Rappo aufgenommen, die feingliedrig und fast ein wenig detailarm oder auch inhaltsleer wirken, da aber ganz viel Raum für das Empfinden des tierischen Protagonisten lassen. So entsteht ein eindrückliches Bilderbuch, eine Geschichte, die mitnimmt und berührt. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 16.09.2022

Weitere Rezensionen zu Büchern von Richter, Jutta

Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen

Weiterlesen
Richter, Jutta

Frau Wolle und die Welt hinter der Welt

Weiterlesen
Richter, Jutta

Frau Wolle und die Welt hinter der Welt

Weiterlesen