Hechtsommer

Autor*in
Richter, Jutta
ISBN
978-3-89940-411-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
58
Verlag
Der Hörverlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das so berührende wie fesselnde Hörspiel erzählt vom Ende der Unbeschwertheit für Daniel und Anna, als Daniels Mutter an Krebs erkrankt und zum Schluss stirbt. Es ist ein wunderschöner Sommer, der von Trauer, Angst und Groß-sein-Müssen durchdrungen ist. Daniel flüchtet sich in die Jagd nach dem Hecht im Schlossgraben, während Anna beobachtend daneben steht.

Beurteilungstext

Jutta Richter ist bekannt für die Verbindung von eindrücklichen Landschafts- und Stimmungsbildern mit psychologisch genau beobachteten Konflikten, die Kinder überfordern. Die mit sich selbst beschäftigten Erwachsenen können ihnen dabei nicht helfen, sie müssen allein durch, zeitweise mit der Kraft der Freundschaft zu Gleichgesinnten. Sie gehen zwar gestärkt aus den gemeisterten oder zumindest durchgestandenen Schwierigkeiten hervor, haben aber auch ihre Kindheit verloren, oft ein Stück zu früh.
So geht es auch Anna und Daniel, die zusammen mit Daniels kleinem Bruder Lukas auf dem Schloss wohnen, von den anderen Kindern deswegen gemieden und von ihren Eltern immerfort dazu aufgefordert, zusammenzuhalten. Das ist nicht einfach bei ihren unterschiedlichen Strategien, mit der Krebserkrankung von Daniels Mutter umzugehen. Anna schlägt sich aber letztlich doch auf Daniels Seite, ist dabei, als er endlich den Hecht fängt. Das hatte er als ein Signal festgelegt, dass seine Mutter überlebt- es fällt aber mit ihrem Sterben zusammen.
Anders als die Erwachsenen im Hörspiel ist die Autorin schonungslos offen, fängt die Trauer und den Schmerz aber gefühlvoll und mit Humor in ihrer dichten Erzählweise und den richtig spürbaren Stimmungen auf. Die Hörspielfassung stammt auch von ihr und ist besser als das Buch (zeitgleich erschienen im Hanser Verlag), heiterer und pointierter sowie durch die soliden SprecherInnen (u.a. Anna Thalbach, Nina Petri und Celine Voigt) und vor allem die sehr gute Abmischung (Günther Kasper) von der Zähheit des Vergangenen befreit, die in manchen von Richters Büchern klebt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-blu.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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