Hauptsache es wird kein Hund
- Autor*in
- Baltscheit, Martin
- ISBN
- 978-3-907588-86-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kamm, Katja
- Seitenanzahl
- 30
- Verlag
- Bajazzo
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Mutter des kleinen Mädchens ist schwanger. Die Fragen, was es wohl werden wird, setzen die Phantasie der Tochter in Gang, und sie malt sich aus, wie es wäre, wenn Mutter ein Krokodil oder einen Drachen, Schmetterlinge oder Katzen bekommen würde. Denn ein Kind - sie selbst - ist ja schon da. Der Tag der Geburt kommt, und das Mädchen verwirft alle Vorstellungen und wünscht sich ein Mädchen - das wenige Stunden später eintrifft. Die Vorbehalte gegen ein Geschwisterkind sind überwunden.
Beurteilungstext
Schlüsselwörter werden graphisch hervorgehoben - schon sie signalisieren das eigentliche “Problem”: “Wozu?” ein weiteres Kind, fragt sich das aus der Ich-Perspektive erzählende Mädchen; und die als Sprachwitz gemeinte Äußerung des Vaters, es werde hoffentlich kein Hund, nimmt das Mädchen wörtlich. Es wäre mit einem Hund einverstanden, denn der fehlt noch in der Familie. Aber da Papa keinen will, werden Alternativen erwogen. Jede Doppelseite setzt so eine Möglichkeit in überbordender Farbigkeit in Szene und zeigt Wunschvorstellungen des Mädchens, die aber oft einen Haken haben. Diese so dargestellte Verarbeitung der Information, dass Mutter ein Kind bekommt, ist am Tag der Geburt abgeschlossen; das Mädchen ist bereit für ein Geschwisterchen. Alle Alternativ-Vorstellungen werden - mit witzigen Bildern unterlegt - verworfen, und es wünscht sich realistisch ein Mädchen. Dass dieser Wunsch dann prompt in Erfüllung geht, erschreckt das Mädchen etwas, aber das neue Kind “ist ganz hübsch”, wenn auch etwas zerknautscht, und zwischen Mädchen und Baby findet ein erster neugierig-liebevoller Blickwechsel statt.
Die Phantasiebilder sind gut geeignet, Vorbehalte gegen ein Baby und Verlustängste zu bearbeiten, ohne das so direkt auszusprechen. Die namenlose Heldin kommt so von ganz allein zu der Erkennntis, dass es am besten für alle ist, wenn Mama ein Kind bekommt, auch wenn schon eins da ist. Die mitunter schrille Farbigkeit passt zur Abstrusität der Vorstellungen; die flächige Gestaltung hält immer auch kleine witzige Details bereit, die zum mehrmaligen Ansehen einladen.