Flucht durch den Winter

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-551-58096-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem Ännchens Vater von der Gestapo abgeholt wurde und ihre Mutter von einer Reise nicht zurückkehrte, wird die 14- Jährige in einer fremden Familie untergebracht. Sie erlebt hautnah das Schicksal anderer Fremder im Dorf und flieht schließlich mit einem jungen russischen “Fremdarbeiter”.

Beurteilungstext

Für Ännchen ist es nicht leicht sich im Kriegsjahre 1943 zu orientieren. Die Mutter hält sich streng an kirchliche Gebote und Rituale und auch der Vater, ein Buchhändler, sucht selbst Halt, da seine Welt am Untergehen zu sein scheint. Als er mit gelben Sternen an die jüdischen Schriftsteller erinnert, wird er von der Gestapo abgeholt. Ännchens Mutter kommt nicht von einer Reise nach Hamburg zurück, so dass das 14- jährige Mädchen auf einem Dorf in einer fremden Familie untergebracht wird. Hier beobachtet sie sehr genau das Verhalten der verschiedenen Dörfler. Ganz besonders nimmt sie das Leben der anderen Fremden in ihrem Umfeld wahr. Die “Fremdarbeiter” aus Russland werden oft schlecht behandelt. Trotzdem kann sie sich täglich mit Anna an der Milchbank treffen.
Obwohl Ännchens Leben solch eine große Veränderung erfuhr, zeigt die Schilderung des Autors wenig Innneres seiner Hauptfigur. Der junge Leser muss sich aus den dargestellten Fakten selbst ein Bild machen. Leider sind hierfür etliche Vorkenntnisse erforderlich, die sicher selten vorhanden sind. Mitunter gibt es sogar Gedankensprünge im Erzähltext, die das Verfolgen sehr erschweren(Seite 54/55 ). Erst als es in der zweiten Hälfte des Buches um die Flucht geht, kann der Leser “miterleben”. Ännchen beschließt aus einem Gefühl heraus den jungen Schäfer Sergej auf der Flucht aus dem Dorf zu begleiten. Zwei eiskalte Monate lang verstecken sich die beiden Jugendlichen, wandern in der Nacht und versuchen am Tag Schlaf und Essen zu finden. Bis sie kurz vor dem völligen Zusammenbruch von DEN ENGLÄNDERN gerettet werden.
Die Unwägbarkeiten der Flucht sind durchaus spannend dargestellt. Werden die beiden entdeckt? Können sie zueinander Vertrauen aufbauen? Wie stark kann ein 15- jähriges Mädchen sein? Und nicht zuletzt steht immer wieder die Frage, welchem Menschen, dem man zufällig begegnet, kann man vertrauen und welcher wird - vielleicht aus Angst - zum Verräter. Außerdem erleben Ännchen und Sergej auf ihrem Wege das sehr, sehr hässliche Antlitz des Krieges, der nach Deutschland zurückgekehrt war. Dieser Teil des Buches kann Jugendlichen wirklich Erfahrungen über die deutsche Geschichte vermitteln.
Hermann Schulz’ Buch liegt eine authetische Geschichte zugrunde.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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