Falsche Freundschaft Gefahr aus dem Internet
- Autor*in
- Blobel, Brigitte
- ISBN
- 978-3-401-02962-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 167
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Computerspiele und Chatten wird für Jannick immer wichtiger und er merkt gar nicht, wie sehr er vereinsamt und sein virtueller Freund Sammy ihm wichtiger ist, als Schule und Familie.
Beurteilungstext
Der Titel dieses Buches weißt zwar auf den Inhalt hin, könnte aber gerade für die angesprochene Leserschaft ehr abschreckend und moralisierend wirken, was allerdings sehr schade wäre. Denn der Arena Verlag hat hier ein Buch auf den Markt gebracht, dass sehr zu empfehlen ist.
Von der ersten bis zur letzten Seite ist es ansprechend und spannend. So beginnt alles mit der Beerdigung von Jannicks großem Bruder. Sehr einfühlsam gelingt es der Autorin, sich in die Position des 10jährigen hineinzuversetzen, der zwischen der eigenen Traurigkeit und der Trauer der Eltern hin und her gerissen wird. So spürt er das unausgesprochene Verlangen der Eltern, dass er, als nun einziger Sohn, das Familienleben aufrecht erhalten soll. Doch auch Jannick hat das Bedürfnis, über seine Trauer zu sprechen, die Eltern scheinen ihm hierfür jedoch nicht belastbar.
So ist der Leser, schon nach kurzem Prolog über die Beerdigung, in Jannicks Gefühlswelt eingetreten, was ja im eigentlichen Sinne, noch gar nichts mit dem Inhalt und dem Titel des Buches zu tun hat.
Denn aus der Trauer und dem Alleinsein nach einem Umzug, entwickelt sich bei Jannick allmählich eine Internetsucht, die schließlich in einer Art Missbrauch, durch einen erwachsenen Mann, der sich in den Kinderchat eingeschlichen hat, gipfelt.
Der Zusammenhang von Einsamkeit gepaart mit Langeweile und der scheinbaren Nähe, die der virtuellen Chatroom bietet, wird von der Autorin gekonnt dargestellt. Allmählich wird die Faszination des Chattens und Spielens für Jannick immer größer. Er erfindet geschickt kleine Lügen und Geschichten, um die Eltern abzulenken. In der Schule fühlt er sich den Mitschülern gegenüber überlegen, da diese sich in der virtuellen Welt nicht auskennen und die Fachbegriffe nicht verstehen.
Zum Glück endet die Geschichte positiv und auch hier bietet die Autorin eine Lösung an, die realistisch ist.
Mit konkreten Tips zum Chatten wird dieses Buch abgeschlossen, dass sich hervorragend als Klassenlektüre eignet.