Eltern zu verschenken
- Autor*in
- Obrecht, Bettina
- ISBN
- 978-3-522-30132-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Scholz, Barbara
- Seitenanzahl
- 155
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
"Deine Eltern sind cool!" Diese Ansicht ihrer Freundin Sylvie kann die elfjährige Pamina Morgengrün gar nicht teilen. Sie hätte gerne "ganz normale" Eltern, die ihr Haus und ihren Garten in Ordnung halten, Weihnachtsbäume aufstellen und abends fernsehen. Doch das Künstlerpaar ist alles andere als konventionell, was Pam nicht selten peinlich findet. Als die Schule zum Familiennachmittag einlädt, sind Pam und ihre Eltern wenig begeistert. Doch da kommt dem Mädchen eine geniale Idee.
Beurteilungstext
Bettina Obrecht erzählt auf charmante, humorvolle Weise von Paminas Sehnsucht nach "ganz normalen" Eltern. Sie thematisiert wie das Mädchen beginnt, sich mit seinen Eltern und deren Wertvorstellungen kritisch auseinander zu setzen. Während es für Pam wichtig ist, an den Sachen, die "in" sind, teilzuhaben, trotzen ihre Eltern, die Olbrecht etwas überspitzt als eine Mischung aus "Alt-68er", antiautoritär und linksintellektuell darstellt, jeder Modeerscheinung und Konvention. "Wertekonflikte" mit den Eltern sind sicherlich auch den jugendlichen Lesern aus ihrer eigenen Erfahrungswelt bekannt. Auf dem Höhepunkt der Handlung eskaliert dieser Konflikt. Die Autorin vermag dies genauso realistisch darzustellen wie den Annäherungsprozess zwischen Eltern und Kind, der dem Konflikt folgt. Pam erfährt, dass ihre heimlichen "Traumeltern" auch nicht perfekt sind und ihre eigenen keine "hoffnungslosen Fälle". Pam ist eine überzeugende Protagonistin, die durch ihre eigenwillige, schlagfertige Art schnell die Sympathien der Leser weckt und eine Identifikation fördert. Ein besonderes Lesevergnügen erzeugen die witzigen Dialoge der Figuren und die ironischen Darstellungen der Ich-Erzählerin, sodass die 155-seitige Lektüre auch "Lesemuffeln" kurzweilig erscheinen muss. Dies wird durch die Illustrationen von Barbara Scholz unterstützt, die den Fließtext immer wieder unterbrechen. Obrecht schreibt gut verständlich. Sie bedient sich einer authentischen, ansprechenden Jugendsprache.