P.F.O.T.E - Ein Ohr für alle Fälle

Autor*in
Obrecht, Bettina
ISBN
978-3-570-17568-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
173
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

P.F.O.T.E. ist Laborhund und Ergebnis wissenschaftlicher Hochleistung. Dies äußert sich darin, dass Pfote dank eines Halsbandes mit den Menschen kommunizieren kann. Eines Tages kommt ihm die geniale Idee, wie er diese Eigenschaft auch seinen Artgenossen zunutze machen kann.

Beurteilungstext

Tapf Eins, der kleine schwarze Mops, der sich als Wildschwein jagender Wolf ausgibt, und seine Katzen-Freundin haben sich – entgegen P.F.O.T.E. – für das Leben in der Freiheit entschieden. Dies ist nicht immer ganz leicht, vor allem, wenn es mit der Wildschweinjagd nicht so recht klappen will und man als Pseudo-Wolf dann doch auf die achtlos liegengelassenen Essensreste der Zweibeiner zurückgreifen muss. Leider sind die Geschmäcker doch recht unterschiedlich und Paprika sicherlich nicht für einen Hundemagen geeignet. Daher besuchen die beiden ab und zu ihren Freund P.F.O.T.E., der als Zugeständnis für seine Freundschaft zu Flip und Janne deren Haus als Bleibe akzeptiert hat. Aber wenn Tapf Eins und Katze auftauchen, muss er sie – nach einem gnädig eingenommenen Frühstück bei Flips‘ und Jannes Vater – natürlich ein wenig begleiten. Dort trifft er die kleine Malteserhündin Pipette, die in der Nachbarschaft wohnt, mit allerlei rosafarbenen Accessoires ausgestattet und wie immer an der goldenen Leine der stark parfümierten Frau van Bömmel hängt. P.F.O.T.E. ist ein wenig verliebt in Pipette, doch diese hat nur Augen für Tapf Eins. Als Frau van Bömmel abwehrend ihre Hundedame auf den Arm nehmen will, schnappt diese nach deren Hand. Tapf Eins ist begeistert über eine so klare Haltung, P.F.O.T.E entsetzt. Im Gespräch mit Pipette stellt sich heraus, dass diese ihr Frauchen liebt, aber ein großes Problem hat. Eine weitere Erklärung gibt es nicht, denn Frau van Bömmel setzt ihren Willen durch und zerrt Pipette mit sich fort.
Für P.F.O.T.E. ist klar, der kleinen Hundedame muss geholfen werden, und er weiß auch schon, wie. Zuhause erzählt er Flip, Janne und deren Vater von der Not der beiden, und natürlich haben die Kinder sofort den richtigen Tipp: Das Sprachhalsband soll klären, wo das Problem liegt, und der Vater dies Frau van Bömmel erklären, ohne zu verraten, wie sie zu der Information gekommen sind. Denn dies war die Auflage für die Überlassung des Laborhundes: Niemand darf von der Funktion des Halsbandes erfahren, weshalb es auch nicht in der Öffentlichkeit benutzt bzw. genutzt werden darf. Der erste Schritt verläuft problemlos, Frau van Bömmel wird mit mehreren Stückchen Apfelkuchen`‚ruhiggestellt‘, während sie von Pipette, die das Halsband umgeschnallt bekommt, deren Problem erfahren. Auch Frauchen ist verzweifelt, dass Pipette sich so ablehnend verhält, daher hofft sie auf die Unterstützung der Hobby-Hundeflüsterer. Doch die Vermittlung der Diagnose und der anschließenden Therapie, nämlich dass Pipette das Parfüm von Frauchen nicht mag und dieses sich daher erst einmal duschen soll, löst eine Wuttirade aus und lässt noch einige Aufregungen folgen.
Dennoch ist ein Anfang gemacht und die Kinder gehen gemeinsam mit P.F.O.T.E. los, um Patienten zu suchen. Schon bald stehen sie vor einem weitaus größeren Problem – im wahrsten Sinne des Wortes: die schwarz-weiße Dogge Vader. Auch dieser liebt sein Herrchen, den schmalen und kleinen Anakin, von ganzem Herzen und bemüht sich, dessen widersprüchlichen Befehlen Folge zu leisten. Anakin will aus dem gutmütigen Hund ein blutrünstiges Monster machen, das anderen Angst einjagt – für Vader eine Situation, die ihn völlig überfordert. Flip weiß Rat.
Auch im zweiten Band der Reihe gibt es viele Szenen, deren liebevolle Gestaltung zum Schmunzeln anregt und die die zwei- und vierbeinigen Helden mit ihren Stärken und Schwächen als besonders wertvoll wirken lassen. Bei aller Menschlichkeit, die durch das Sprachhalsband dem Protagonisten an die Pfote gegeben ist, bleibt er dennoch Hund und behält sein Recht auf Selbstbestimmung. In diese Richtung geht auch die Botschaft des Buches – die Tiere nicht zum Instrument ihrer Besitzer zu machen, sondern ihre Qualitäten herauszufinden, um in einem respektvollen Miteinander eine verantwortungsvolle Partnerschaft zu leben. Das Buch wird vom Verlag für eine Leserschaft ab 8 Jahren empfohlen wird, ich rate zu einem Lesealter ab 10 Jahren, damit die Botschaft auch verstanden werden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 31.12.2018

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