Ein Haus für alle

Schlagwörter

• Behinderung
• Historisches
• Nationalsozialismus

Teaser

Euthanasie - dieses beklemmende Thema wird ergreifend geschildert am Schicksal von Dana, ihrer Familie und ihren Freunden.

Beurteilungstext

Der Roman umspannt die Zeit von Danas Geburt im Jahre 1904 im abgelegenen Hochtal in Österreich bis zum Ende des II. Weltkrieges 1945.
Bei Danas Geburt stirbt die Mutter, und so ziehen der Vater und die Geschwister auf dem einsamen Einödhof die Kleine allein auf. Dana steckt voller Unruhe, sie bricht aus der Enge ihres von schwerer Arbeit und Armut beherrschten Alltags aus und zieht zu ihren Freunden aus der Wandervogelbewegung ins Ruhrgebiet. Die geschichtlichen Ereignisse spiegeln sich in Danas Leben: die Ermordung des Thronfolgerpaares, der I. Weltkrieg, Hitlers Machtergreifung, die sog. Reichskristallnacht, der Anschluss Österreichs und schließlich der II. Weltkrieg.
Dana heiratet Paul, der ein hoher Nazifunktionär wird. Ihr drittes Kind kommt geistig behindert zur Welt. Paul schämt sich dieses Kindes, verdrängt es, will es loswerden -aber Dana kämpft. Das Schicksal des kleinen Robbi wird so einfühlsam geschildert, dass der Leser gänzlich gebannt dem Geschehen folgt und einfach miterleben und mitleiden muss.

Der Roman ist in drei große Abschnitte klar gegliedert, die Komposition des Buches erzeugt Spannung und das Geschehen wird lebensnah und anschaulich erzählt. Eine Zeittafel und Erklärungen sowie benutzte Abkürzungen im Anhang verdeutlichen und vertiefen zugleich das Erzählte.
Dieser Roman ist gut vorstellbar als Klassenlektüre, aber auch als Buchvorstellung eines einzelnen Schülers.