Jacob unterwegs

Autor*in
Wölfel, Ursula
ISBN
978-3-570-30157-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
315
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie sah Deutschland im Jahr 1832 aus? Die Lebensgeschichte von Jacob, dem Sohn eines Leinewebers lässt uns sowohl an den politischen Gegebenheiten als auch an den sozialen Umständen teilhaben.

Beurteilungstext

Jacob soll, gerade 10 Jahre alt in die Fabrik zur Arbeit gehen. Er hat große Angst davor und fühlt sich in diese fremde Welt hinausgestoßen alleine gelassen und unglücklich. Als er Daniel, dem blinden Händler begegnet, reißt er von zu Hause aus und zieht mit ihm durchs Land. Im doppelten Korbboden haben sie revolutionäres Schriftgut versteckt, mit dem sie für liberale Verhältnisse werben. Obwohl die Versammlung auf dem Hambacher Schloss stattfindet, kommt es zu keinem wirklichen Durchbruch. Enttäuscht wendet sich Daniel von seinem ehemaligen Leben als Händler ab um die Blindenschrift zu erlernen und sich endlich als richtiger Mensch fühlen zu können. Jacob macht eine Lehre und könnte jetzt eigentlich gut leben und seine Familie unterstützen. Aber Ännchen, seine Liebste ist zu jung und er möchte erst einmal richtig Geld verdienen. So zieht er mit einem Bekannten und einer adeligen Gesellschaft weg. In einem Bleiabbaugebiet wollen sie sich Geld für eine Zukunft verdienen. Dort versucht Jacob den Menschen eine bessere Zukunft zu schaffen, indem sie gemeinsam den Abraum bewältigen und den Verdienst teilen. Als der Winter kommt ist dieser Traum ausgeträumt. Obendrein wird ihm klar, dass fast alle Menschen auf der Halde an Bleivergiftung leiden. Schließlich bekommt er eine Stelle als Zöllner, heiratet und lebt mit seinem Ännchen noch viele Jahre glücklich. Ein Buch, das für junge Menschen das Leben im 19. Jahrhundert realistisch schildert. Jacob selbst wächst unter ärmlichsten Bedingungen auf, meistens werden die Kinder nicht einmal am Tag richtig satt. Durch die Begegnung mit der wohlhabenden Bevölkerung erfährt man, wie groß diese Standesunterschiede waren und was sie für Auswirkungen auf das Leben der einzelnen Menschen hatten. Ein Roman, der viele Aspekte aus dem Leben eines jungen Menschen anspricht und diese in positiver Weise auch unter schwierigsten Bedingungen umsetzen kann. Junge Menschen von heute haben es aus anderen Gründen schwer, ein selbstbestimmtes Berufsleben und eine individuell gestaltete Zukunft zu planen. Mit Jacob unterwegs erleben sie, wie man Chancen nutzt und aus allen Möglichkeiten gestärkt hervorgehen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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