Doktorspiele

Autor*in
Konecny, Jaromir
ISBN
978-3-570-16022-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
159
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Andi hat ein Problem. Kann er seine Cousine erobern und ihr zeigen, dass sein Penis nicht zu klein ist?

Beurteilungstext

“Endlich konnte ich mein Lieblingsthema zum Roman machen”, heißt es in der Danksagung im Vorspann des Buches. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als hätte der Autor mit diesem Buch tatsächlich seine eigenen pubertären Bedrängnisse abgearbeitet. - Ein vorangestellte Sachtext erklärt, warum Männer einen dreimal stärkeren Sexualtrieb haben als Frauen. Im folgenden wird dann durch den Ich-Erzähler, Andi, der Beweis geführt, dass halbwüchsige Jungen sich ausschließlich mit sexuellen Phantasien, den Körperteilen der Mädchen oder dem Bedürfnis zu masturbieren beschäftigen. - Andi hat ein besonderes Problem. Bei “Doktorspielen” im Alter von sieben Jahren findet seine gleichaltrige Cousine sein Glied recht klein. Nach neun Jahren sollen die beiden sich wiedersehen und Andi fürchtet Lillis Urteil. Bis Lilli dann auf Seite 74 endlich auftaucht, erfährt der Leser in vielen Sprachvarianten alles über das zu begutachtende Körperteil. Dank des Internets ist der Protagonist bestens informiert über das weibliche Pendant und teilt dies in poetischer Form mit (“Ich hab im Web ja schon Hunderttausende Mösen gesehen, in all ihren Arten und Abarten...” (S. 44). Wichtig erscheint ihm auch die Anzahl der zu tätigen Masturbationen und die richtige “Wichstechnik” (vgl. S. 16). Andis Freund Dirty Harry versucht Mädchen (und den Leser?) mit schmutzigen Witzen zu erheitern. Auf die Begegnung mit Lilli nach neun Jahren, bei der Andy und Harry gerade eine Gießkanne und eine Kosmetiktasche an das eregierte Glied hängen und dabei singen: “Hey, hey, gibs mir Baby!” reagiert Lilli gelassen. Als Tochter eines Arztes ist ihr die Anatomie des menschlichen Körpers vertraut, und sie hat ein unverkrampftes Verhältnis zur Sexualität. Sie findet ihren Cousin lustig und beobachtet amüsiert mit wieviel Elan und Phantasie (Gedichte, Lieder, Zauberei...) er sie umwirbt. So endet das Buch mit einem Happyend. Lilly und Andy werden ein Paar. - Man mag dem Autor zugestehen, dass es ihm letzlich um einen spielerischen Umgang mit der Sexualität geht. Es gelingt ihm, lustige Szenen mit den pubertierenden Helden zu gestalten, zuweilen blitzt Ironie auf, wird augenzwinkernd deutlich gemacht, dass man diese durch Testosteron gesteuerte Phase nicht zu ernst nehmen sollte. aber auch so gute Ideen, wie z. B. den eigenen Vater als unbekannten Chat-Partner entscheidendende Ratschläge geben zu lassen, werden überlagert von dem unaufhörlichen “Pimmel-Gerede”. - Für welche Zielgruppe ist das Buch geschrieben? Hierzu lässt der Autor Harry sagen: ”Was kannst du schon mit sechzehn lesen? Vor lauter Wichserei kommst du doch zu gar nichts.”Ältere Jugendliche, die diese angebliche Phase überwunden haben, interessieren sich für andere Lektüre; jüngeren ist das Buch überhaupt nicht zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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