Dönerröschen

Autor*in
Konecny, Jaromir
ISBN
978-3-570-30920-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zum DÖNERRÖSCHEN wird Sibel erst am Ende, beim HappyEnd. Ein langer Weg voller Missverständnisse, Slapsticks, Vorurteile, Peinlichkeiten, tierischen Komödien und multikulturellen Begegnungen ist zuvor von ihr und Jonas zurückzulegen. Das fängt schon damit an, dass sie sich mit 10 Jahren verloben, Jonas aber durch eine Hirnhautentzündung und einen Umzug alles um Sibel vergessen hat - bis sie sich als 16-Jährige wieder begegnen.

Beurteilungstext

Mir altem Rezensenten macht es der Autor nicht leicht. Seicht blödelt der Beginn dieser Liebesgeschichte aus dem deutschen Alltag in der idiotischen deutschtürkischen Kürzelsprache, alle Klischees von bescheuerten Eltern, fußballernden Jugendlichen werden bedient, bis ich merke, dass es sich auf den ersten Seiten um reine Anfütterung leseunlustiger junger Menschen handelt. Es wird zu einer zwar durchweg blödelnden, vor keinem Kalauer scheuenden Erzählung, aber alles wird gleichzeitig wiederum auf den Arm genommen. Es fehlt kein Vorurteil, dem nicht noch eins draufgesetzt wird, ohne dass dem Leser gleich vor Augen geführt wird, dass er eben selbst dabei war, das Vorurteil zu bestätigen und die Agierenden inzwischen längst am Boden liegen vor lauter Lachen. Konecny benutzt nicht den Zeigefinger, sondern reine Komik, um den Leser vorzuführen. Ein Glanzstück ist das Fußballspiel zwischen Kiezkindern: Die Einen sagen: keine Mädchen, nur Türken gegen Deutsche. Einverstanden. Als erstes wird den ""Deutschen"" das Einverständnis vorgegaukelt und sie merken nicht, dass unter den ""Türken"" fast nur Deutsche sind, die anderen wechseln den Ältesten ein gegen ein Mädchen, das sie zu einem 5:5 führt, und nachher stellt sich heraus, dass die ""Deutschen"" fast alle Polen sind. Und alle scheiden in Freundschaft
Schwierig wird es, als Sibels Großmutter direkt aus der Türkei eingeflogen kommt und drei junge Möchtegernpärchen sich verstecken müssen. Das klappt natürlich nicht und auf jeden Fall ganz anders, als jeder es sich vorgestellt hat. Die türkische Angst vor Nackten kollidiert mit Münchner Gepflogenheiten, was ein bewährtes literarisches Mittel ist, die Lachnerven zu reizen, und auch hier wieder hervorragend funktioniert. Aber es geht nie auf Kosten eines der Protagonisten, immer wird ein Ausweg gefunden, der allen hilft, ihr Gesicht zu bewahren.
Eine Knallnummer ist der allgegenwärtige Hund Napoleon mit eigener Website und der abwegigen Eigenart, völlig auf Kuchen abzufahren. Eine Quelle amüsanter Slapstickszenen. Aber er zeigt auch, wie ernst die ganze Geschichte zu nehmen ist: im Prinzip schon, nur soll man nicht alles auf die Waagschale legen, Hauptsache, es macht Spaß.
Und das tut es. Cjh14.08

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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