Die Zeit ist kaputt. Die Lebensgeschichte des Erich Kästner

Autor*in
Kordon, Klaus
ISBN
978-3-407-75796-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
315
Verlag
Gattung
BiografieTaschenbuch
Ort
Weinheim
Jahr
2019
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Erich Kästner lebt in einer bewegten Zeit, erlebt zwei Weltkriege mit und gehört den bekanntesten Autor*innen Deutschlands. Die Biografie widmet sich kurzweilig und authentisch seinem Leben.

Beurteilungstext

Bereits 1994 ist erstmalig Kordons Biografie zu Erich Kästner erschienen und nun ist sie bereits in der 12. Auflage als Taschenbuch bei Gulliver erhältlich. Doch ist das Buch immer noch aktuell? Was erfahren wir über diesen Autor und seine Zeit?
Kordon arbeitet sich in dieser Biografie chronologisch vor und beleuchtet Kästners Kindheit, die Suche nach dem richtigen Beruf, Privates und Berufliches und natürlich auch sein Werk. Auch bestimmte Gepflogenheiten, wie z.B., dass Kästner immer adrett gekleidet im Anzug und mit eingerolltem Regenschirm erscheint, bleiben nicht unerwähnt. Die Stationen in Kästners Leben werden gekonnt mit Quellen unterlegt und immer wieder mit Kästners Gedichten oder Auszügen aus Briefen oder anderen Dokumenten unterlegt. So wirkt das Buch insgesamt sehr authentisch, wobei der Lesefluss durch die Einschübe nicht gestört wird, vielmehr hat Kordon diese gekonnt in den Text verwoben. Das Buch zeigt auch Motive für Kästners Handeln auf, z.B. warum er während des zweiten Weltkriegs nicht emigriert ist. Beziehungen, die manchmal innig und langwährend, wie die zu seiner Mutter oder zu Walter Trier waren, aber auch wechselhafte und verworrene, wie seine Beziehungen zu anderen Frauen, werden beschrieben. Dabei ist Kordon nicht unkritisch mit dem Autor. Dennoch gelingt es ihm, im Buch immer wieder auch Partei zu ergreifen, seine teils prophetisch scheinenden, politischen Vorhersagen und sein Engagement zu würdigen. Dies tut er in fast ehrerbietiger Manier. Gerade die Jahre in der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus werden zu umfassend, fast filmisch erzählt, dass sie zum Teil direkt an den „Kästner-Ton“ erinnern. Sie sind direkt und verschweigen nichts, auch nicht das Grauen des Weltkrieges. Allerdings gehört zur Biografie schon einiges an Geschichtswissen, das die Bezüge und Anspielungen auf die geschichtlichen Entwicklungen in Deutschland einordnen lässt, das Buch ist demnach besonders für Jugendliche geeignet.
So hat Klaus Kordon ein umfassendes Kästnerbild gezeichnet, das ihn nicht allein als Kinderbuchautor, sondern als Moralist und Aufklärer seiner Zeit zeigt, die er hofft durch seine Appelle an die Jugend zu verändern. Das Buch wurde 1995 in der Kategorie Sachbuch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und ist auch heute noch Zeitgeschichte, Autorenporträt und Würdigung dieses besonderen Autors.
[Alexandra Ritter]

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 24.06.2019

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